Als er Fotos vom Ort des Attentats auf General Adolphe Nshimirimana in der Hauptstadt von Burundi machen wollte, ist ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP festgenommen worden. Anschließend sei er zwei Stunden lang verprügelt worden, berichtet Esdras Ndikumana.

Nairobi - Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP ist nach eigenen Angaben am Sonntag in Burundi vorübergehend festgenommen und von der Polizei misshandelt worden. Sicherheitskräfte hätten ihn nach dem tödlichen Angriff auf den General Adolphe Nshimirimana festgenommen, als er am Anschlagsort in der Hauptstadt Bujumbura fotografiert habe, berichtete der auch für andere französische Medien tätige Journalist Esdras Ndikumana. Anschließend sei er etwa zwei Stunden festgehalten und verprügelt worden.

 

Die Mitarbeiter des nationalen Geheimdienstes schleppten Ndikumana nach seinen Angaben in ihre Büros. Er sei auf den Rücken, die Beine und die Fußsohlen geschlagen worden, berichtete der Journalist, der anschließend im Krankenhaus behandelt werden musste.

Die AFP-Nachrichtendirektorin Michèle Léridon äußerte sich schockiert: Die burundischen Behörden müssten dafür Sorge tragen, dass ein solcher Vorfall sich nicht wiederhole, erklärte sie. Korrespondenten müssten ihre Arbeit unter sicheren Bedingungen erledigen können.

Das ostafrikanische Burundi befindet sich seit Monaten in einer tiefen politischen Krise. Vor gut einer Woche wurde Staatschef Pierre Nkurunziza offiziell zum Sieger der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 21. Juli erklärt. Bei Zusammenstößen zwischen Oppositionsanhängern und der Polizei wurden etwa hundert Menschen getötet. Am Sonntag wurde Nshimirimana, ein Vertrauter Nkurunzizas, bei einem Raketenangriff getötet.