Nach dem Auffahrunfall am vergangenen Mittwoch hat die Polizei den Fahrtenschreiber ausgelesen. Es deutet offenbar alles daraufhin, dass der Unfall aufgrund menschlichen Versagens geschah. Ein Defekt am Bus sei wohl auszuschließen.

Stuttgart - Mit einer Geschwindigkeit von rund 40 Stundenkilometern ist vergangenen Mittwoch an der Epplestraße ein Linienbus auf den anderen aufgefahren. Das hat laut der Polizei eine erste Auswertung des Fahrtenschreibers ergeben. Es sei eine „leichte Verzögerung“ aufgezeichnet, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann. Das könne bedeuten, dass der Fahrer noch etwas gebremst habe vor dem Aufprall. Aufgrund der bisher bekannten Fakten gehe die Verkehrspolizei daher von einem normalen Auffahrunfall aufgrund von Unachtsamkeit aus.

 

Der Unfall hatte sich am Mittwochmorgen im Berufsverkehr ereignet. Die Busse stießen an der Haltestelle Tränke an der Epplestraße aufeinander. 29 Personen wurden verletzt, acht von ihnen schwer. Unter den Schwerverletzten war auch der 41-jährige Fahrer des hinteren Busses, der aufgefahren war. Laut der Polizei hat er sich bisher nicht zum Unfallhergang geäußert. Der vordere Bus stand noch in der Haltebucht, um Passagiere aussteigen zu lassen, als der hintere auffuhr. Insgesamt waren in beiden Bussen zusammen rund 50 Fahrgäste, als der Unfall geschah.

Die Polizei muss noch die Fahrgäste befragen

Was noch fehle, seien die Aussagen der Passagiere, teilt die Polizei mit. Diese seien bereits angeschrieben und zu Vernehmungen einbestellt worden. Aufgrund der großen Anzahl der Zeugen könne das aber noch eine ganze Weile dauern. Die Polizei werde sie fragen, ob der Busfahrer eventuell durch irgendetwas abgelenkt gewesen sein könnte. Es gebe aufgrund der Auswertung des Fahrtenschreibers keinen Hinweis, dass er seine Lenkzeit überschritten oder Pausen nicht eingehalten habe.

Der Unfall zwischen Möhringen und Degerloch am vergangenen Mittwoch gilt als eines der schwersten Unglücke im Stuttgarter Personennahverkehr.