40 Jahre lang hat Ranko Curin im Café Weiß gearbeitet. Ende März will er sich zur Ruhe setzen. Endgültig, wie er sagt. Dann pendelt Stuttgarts wohl bekanntester Kroate zwischen der alten Heimat und Bad Cannstatt. Das vielleicht letzte Interview mit einer Stuttgarter Legende.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Thea Bracht (tab)
Stuttgart- Schoko-Ratespiel-chen und Gummitierchen auf Knabberzeug wird es künftig wohl nicht mehr im Café Weiß geben. Der legendäre Wirt Ranko Curin, der die Institution beim Hans-im-Glück-Brunnen nach dem Tod von Heinz Weiß im November 2010 weitergeführt hat, hört im März auf.
Am 25. März soll die große Abschiedsparty im Café Weiß steigen – denken Sie allen Ernstes daran, sich zur Ruhe zu setzen?
Ja, am 25. März wird groß gefeiert, und die Gäste bekommen alles umsonst. Dann gehe ich mit 60 in den Ruhestand. Das Abschiedsplakat ist wirklich wunderschön, das müssen Sie mal fotografieren.

Stimmt es, dass Sie raus müssen, weil Bernhard Weiß, der Sohn des verstorbenen Inhabers, den Mietvertrag nicht verlängert hat?
Er möchte das Haus sanieren, und der Mietvertrag endet.

Wie geht es mit dem Café Weiß weiter?
Das weiß ich nicht, aber ich werde kein neues Lokal eröffnen. Ich habe hier so tolle Gäste, das kann ich einfach nicht mehr toppen. Ich sage immer, ich habe mehr als 15 000 Stammgäste. Im Moment ist das Lokal jeden Abend brechend voll, weil alle noch einmal vorbeischauen wollen, bevor ich mich verabschiede. Den Gästen tut das schon leid.

Sie sind der bekannteste schwäbische Kroate in der Stadt. Bleiben Sie hier – oder geht es irgendwann zurück in die alte Heimat?
Ich habe eine Eigentumswohnung in Bad Cannstatt und werde zwischen Kroatien und Stuttgart pendeln.