Er ist ein Punk und tritt auf wie ein extravaganter Popstar: Der Orgelspieler Cameron Carpenter gastiert mit dem ORF-Sinfonieorchester am Samstag im Forum am Schlosspark.

Ludwigsburg - Cameron Carpenter ist ein Revolutionär der Orgelmusik: Mit seiner neu geschaffenen International Touring Organ holt der vielgepriesene Virtuose das Instrument raus aus den Kirchen und bringt es auf die großen Konzertpodien der Welt. Nun ist er am Samstag, 30. April, um 20 Uhr im Klassik-Forum 1 in Ludwigsburg.

 

Sein High-Tech-Instrument macht den gebürtigen Amerikaner und Wahl-Berliner frei von allen mechanischen Unzulänglichkeiten des klassischen Instruments, dessen Macken für ihn oft nichts weiter als „waste of life“ sind. Carpenter, im Auftreten wie ein extravaganter Popstar, gleich Paganini ein Ausnahmekönner an seinem Instrument, hat für das Konzert mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien Rachmaninows Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43 für Klavier und Orchester für Orgel bearbeitet. Es gibt nur noch wenige Karten für das Konzert am Samstag, 30 April im Ludwigsburger Forum am Schlosspark.

Cameron Carpenter spielt auf Deutschlandtournee mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Leitung des Chefdirigenten Cornelius Meister nur in rund einem halben Dutzend Städte - und das Ludwigsburger Forum am Schlosspark steht dabei in einer Reihe mit der Philharmonie Essen und der Tonhalle Düsseldorf, zwei der wichtigsten europäischen Konzerthäuser. Mit schwindelerregender Geschwindigkeit bewegen sich seine Finger und Füße über die Tasten und Pedale.

Die Musik fängt an zu schwingen, zu atmen und zu pulsieren, ganz gleich, ob der stets schillernd wie ein Paradiesvogel gekleidete Starorganist Originalwerke oder – wie im Forum mit der »Rhapsodie über ein Thema von Paganini« – selbst verfasste Transkriptionen interpretiert. Er war mit seinem Album »Revolutionary« als erster Solo-Organist für einen Grammy Award nominiert. Seine neueste Tat: die International Touring Organ. Die nach Carpenters Visionen und Plänen angefertigte, mobile Orgel steht den traditionellen Instrumenten in puncto Klangfarbenspektrum und Schallweite in nichts nach, kann aber an jedem Ort der Welt aufgebaut werden. Auch in Ludwigsburg kommt die mit drei Trucks angelieferte und mit fünf Manualen ausgestattete Spezialanfertigung zum Einsatz – auf dass der Organist sein „Feuerwerk“ entfachen möge. Denn, so Carpenter: »Die Orgel ist musikalisches Dynamit; man muss die Lunte nur zünden.«