Die Asylbewerber aus dem Main-Tauber-Kreis sind wegen des kalten Wetters in ihre Unterkünfte zurückgekehrt. Zwei Monate lang hatten sie auf der Thouretstraße vor dem Ministerium ausgeharrt.

Stuttgart - Zwei Monate haben die Asylbewerber aus dem Main-Tauber-Kreis auf der Thouretstraße gegen ihre Lebensumstände in dem Landkreis protestiert – nun sind sie in ihre Flüchtlingsunterkünfte zurückgekehrt. Am vergangenen Dienstag haben die Asylbewerber das Protestcamp aufgelöst. „Das Wetter ist zu kalt und zu regnerisch, um weiter auf der Straße zu bleiben“, erklärt Muhammad Imran Hameed, einer der Sprecher der Flüchtlinge, auf Anfrage. „Wir waren vor dem Integrationsministerium, weil wir jemanden finden wollten, der verantwortlich ist für uns, doch niemand wollte für uns verantwortlich sein“, so Hameed.

 

Beim Integrationsministerium weist man zurück, sich nicht eingesetzt zu haben. „Die Ministerin hat sich sogar persönlich stark engagiert“, betont ein Ministeriumssprecher. Der Main-Tauber-Kreis sei den Asylbewerbern zudem entgegen gekommen: So werde es von Januar an Geld-, statt Sachleistungen geben. Von Oktober an solle das Kleidergeld bar ausgezahlt werden. Das Integrationsministerium sieht auch den Bund in der Pflicht: „Kürzere Asylverfahren sowie früherer Zugang zu Integrationskursen und zum Arbeitsmarkt sind unerlässlich“, erklärt der Sprecher.

Stadt ist „beruhigt“

Die Stadt Stuttgart „ist beruhigt, dass sich die Lage in der Thouretstraße friedlich geklärt hat“, so der Sprecher Sven Matis. Man habe stets mit den Demonstranten in Gesprächen gestanden. Man habe dafür gesorgt, dass sie das Versammlungsrecht wahrnehmen konnten oder die ärztliche Versorgung im Notfall gewährleistet war. Beschwerden von Anwohnern habe man kooperativ lösen können, sagt der Sprecher. Die Hinterlassenschaften der Flüchtlinge seien bereits von der Abfallwirtschaft Stuttgart beseitigt worden.