Und jedes Jahr stellt sich wieder die Frage: Adventskalender oder nicht? Klar, meint unser Campuskind. Um 24 Türchen zu öffnen und viele Überraschungen zu entdecken ist man nie zu alt.

Stuttgart - 24 Türchen bis Weihnachten. Als ich im Grundschulalter mit meiner besten Freundin bei der Fernsehshow "Tabaluga-Tivi" mitgemacht habe, war das die ultimative Frage: „Wie viele Türchen hat ein Adventskalender?“ Und da wie beide Mütter haben, die uns lieben und uns jedes Jahr einen Adventskalender geschenkt haben, war die Antwort für uns einfach. Auch wenn die Sache mit dem Adventskalender für meine Mutter nicht immer einfach war.

 

Welcher ist der richtige Adventskalender?

Ich bin nunmal ein etwas kompliziertes Kind, wenn es um den Inhalt von Adventskalendern geht. Ich mag, im Gegensatz zu fast allen Menschen auf dieser Welt, keine Schokolade. Aber damit nicht genug. Eigentlich mag ich nämlich überhaupt keine Süßigkeiten – abgesehen von Traubenzuckerlollis. Und damit bin ich wohl auf jeden Fall ein Kind, dem man keinen Adventskalender schenken will. Aber, liebe Mama, ich danke dir, dass du es all die Jahre trotzdem getan hast. Mich mit deinen Ideen alle 24 Tage vor Weihnachten glücklich gemacht hast, wenn ich ein Säckchen öffnen durfte. Ein Highlight war auf jeden Fall der Kalender, aus dem am Ende ein Armband mit ganz vielen Charms-Anhängern entstanden ist. Mittlerweile bin ich 20 Jahre alt und man könnte meinen: zu alt für einen Adventskalender.

Aber nein, so ist es nicht. Man ist nämlich nie zu alt dafür. Das ist wie mit Disney-Filmen: man kann dafür einfach nicht zu alt sein. Sie bringen Kinder und Eltern zum Weinen und man kann sie immer unabhängig vom Alter gucken. So ist das auch mit den Adventskalendern. Deshalb bin ich nicht zu alt. Und auch meine Mutter ist es auch nicht. Ein Adventskalender macht alle glücklich. Sofern er denn gut gefüllt ist. Natürlich kann ich die Eltern verstehen, dass sie es gerne hätten, wenn die Kinder mal zu alt dafür sind. Aber da man ja nie zu alt dafür ist, müssen sie die Aufgabe irgendwann einfach abgeben. An den Schwiegersohn, die Schwiegertochter oder an gute Freunde des Kindes. Aber das hat ja noch ein bisschen Zeit. Bis ich fertig studiert habe, fällt diese wundervolle Aufgabe meiner Mutter zu.

„Ich will aber einen Adventskalender!“

Meine Mutter wollte mir dieses Jahr also weißmachen, ich wäre zu alt für einen Adventskalender. Aber das konnte ich einfach nicht akzeptieren. Und als ich dann bei einer Freundin in der WG war, die schon 23 (!!!) ist und von ihrer Mama einen Adventskalender bekommen hat, da musste ich doch was unternehmen. Also schnell ein Foto machen und per Whatsapp nach Hause schicken. Ganz nach dem Motto „Mit 23 ist man noch nicht zu alt für einen Adventskalender, also bin ich es mit 20 auch nicht.“ Versuchen kann man es ja mal.

Und jetzt haben wir den zweiten Advent und ich öffne das siebte Türchen meines Adventskalenders. Dieses Mal ist er zwar nicht selbst gemacht, aber er passt sehr gut zu mir. Statt mit Süßigkeiten ist er mit Zitaten vom kleinen Prinzen gefüllt. Danke, Mama. Du machst das aber auch immer so gut, da kann ich unmöglich drauf verzichten. Für schöne Dinge ist man nie zu alt. Deshalb sind Adventskalender für alle da.