Der Unisport der Universität lässt unser Campuskind und viele andere Studenten ins Schwitzen kommen - und das schon bei der Anmeldung. Denn die Plätze in den Kursen sind heiß begehrt.

Stuttgart - Wenn tausende Studenten um 8 Uhr morgens vor ihren PCs, Laptops oder Handys sitzen. Wenn diese andauernd die Seite aktualisieren, auf der sie schon seit einer halben Stunde lauern. Dann beginnt wieder die Anmeldung für den Unisport. Und der Student wird zum Raubtier. Bereits einige Wochen vorher kann man sich das Angebot der Universität Stuttgart angucken und selbstverständlich hat man dann immer einige Favoriten. Kurse, in die man unbedingt reinkommen will. Um 8 Uhr morgens.

 

Wie ein Raubtier, das sich auf seine Beute stürzt, so stürzen sich die Studenten auf die Kurse. Wer zu langsam ist, der hat verloren. Es ist ein gnadenloser Kampf. Die besten Kurse sind in der Regel immer sofort ausgebucht. Also am besten vorher schon die ganzen persönlichen Daten bereitlegen und dann per Copy und Paste die Anmeldung ausfüllen. Hauptsache keine Zeit verlieren. Wer zu lange braucht, bleibt auf der Strecke.

How to do it!

Unisport macht erfinderisch. Mein Geheimrezept ist es, schon eine halbe Stunde vor Anmeldungsbeginn auf der Seite zu sein und sie einfach andauernd zu aktualisieren. Denn ab kurz vor 8 kommt man eigentlich schon nicht mehr auf die Seite. So hatte ich im ersten und zweiten Semester Glück – ich hatte jeweils genau die Kurse, die ich machen wollte. Im ersten Semester waren das Lacrosse und Bodystyling. Lacrosse, der kanadische Nationalsport, den ich schon immer einmal ausprobieren wollte. Ein Kurs mit sehr vielen anderen Teilnehmern, viel Spaß und trotzdem Anstrengung. Leider machte mir eine Verletzung im Knie einen Strich durch die Rechnung, sodass ich den Kurs nicht weiter belegen konnte. Aber immerhin hatte ich ihn nun endlich mal ausprobiert.

Schweiß, Schweiß und noch mehr Schweiß

Dann kam Bodystyling. Ein Kurs, der eigentlich nur aus Schwitzen und Leiden bestand – zumindest in der zweiten Hälfte des Semesters. Zu Beginn hatten wir eine etwas jüngere Trainerin, die diesen Kurs trotz körperlicher Qualen für die Muskeln noch angenehm gestaltete und uns zumindest kleine Regenerierungspausen gönnte. Doch dann kam Olga, 40 Jahre und knallhart. Keine Pausen mehr, nur noch Schwitzen, Schwitzen, Schwitzen. Nach dieser traumatischen Erfahrung im ersten Semester sollte es dann im zweiten doch etwas ruhiger werden. Deshalb entschieden eine Freundin und ich uns neben dem Kurs Salsa-Aerobic auch für Yoga. Diese Freundin war nicht einfach irgendeine Freundin, sondern eine, die im ersten Semester mit mir in Bodystyling schwitzen und lachen musste. Mittlerweile sind wir unzertrennlich. Unisport verbindet.

Eine Prise Entspannung

Yoga, auch ein Kurs, den ich schon immer mal ausprobieren wollte. Ich habe zwar nicht wirklich daran geglaubt, aber das letzte Semester hat sich meine Ansicht um 180 Grad gedreht. Ich liebe Yoga mittlerweile und bin nach jeder Kurseinheit total entspannt. Deshalb machen wir den Kurs auch dieses Semester weiter. Der zweite Kurs, den wir im letzten Semester belegten, war der „Arsch-Wackel-Kurs“ Salsa-Aerobic, wo wir eigentlich nichts Anderes taten als alles, was wir hatten, zu schütteln und zu schwingen. Was diesen Kurs anging wurde ich mit der Zeit etwas nachlässiger und ging immer seltener hin. Aber die Male, in denen wir da waren, waren immer sehr amüsant. Das lag vor allem an unserem kubanischen Trainer, der durchgängig breit grinsen konnte. Noch dazu hatte er schlaue Weisheiten auf den Lippen: „Ihr seid Frauen, selbst wenn ihr mal etwas nicht schafft, dann schafft ihr das.“ Trotzdem schafften wir das mit dem Hüften-Schwingen nicht mal annähernd so gut wie er. Ich glaube, innerlich hat er uns belächelt. Aber Hauptsache wir hatten Spaß zusammen.

Dieses Semester geht es weiter mit Zumba, Yoga und Dance Aerobic – eine gute Mischung aus den ersten beiden Semestern. Nächste Woche starte ich also richtig durch, wenn dann neben Zumba auch die beiden anderen Kurse wieder stattfinden. Und wenn bis dahin mein Muskelkater besser ist. Unisport tut manchmal eben auch ein bisschen weh. Zum Glück mache ich noch Yoga.