Schon am Wochenanfang freut sich unsere Kolumnisten auf den Samstag – den Tag, an dem man ausschlafen und lange wach bleiben kann. Doch was, wenn am Samstag Uni ist?

Stuttgart - Der Samstag war schon immer ein ganz besonderer Tag der Woche. In Büchern lernte ich bereits in Kindertagen, dass es einen Grund gab, sich auf diesen Tag zu freuen: Das Sams. Und mit dem Sams auch die Wunschpunkte, die Herrn Taschenbiers Wünsche erfüllen konnten. Doch auch nachdem ich herausfand, dass das Sams nie wirklich zu mir kam, um meine Wünsche zu erfüllen, hat dieser Samstag nie seine Magie verloren. Ein Samstag war auch ohne das Sams nie einfach nur irgendein Tag.

 

Also kein Sams. Den Tag gibt es trotzdem. Einigen wir uns an dieser Stelle mal auf die altbewährte Bezeichnung Sonnabend. So, wie meine Oma diesen Tag noch nennt. Sonnabend also, der Tag der Bundesliga. Der Tag zum Shoppen, zum Ausschlafen, zum Herumlungern. Perfekt, um etwas mit der Familie oder den Freunden zu unternehmen. Spätestens wenn man in die Schule kommt, lernt man diesen Tag zu verehren. Am liebsten würde man ihn in ein Marmeladenglas tun und nie wieder gehen lassen.

Bereits am Montag steigt die Vorfreude auf den Samstag, an dem man ausschlafen UND lange wachbleiben kann. Auf den freien Tag, den man so richtig genießen kann, weil darauf noch ein freier Tag folgt. Doch wie immer im Leben ist die Zeit relativ und total ungerecht über die Woche verteilt. Denn irgendwie vergeht das Wochenende immer viel schneller. Der Montag zieht sich hin wie ein ekliger Kaugummi, auf dem ich schon Stunden kaue. Und der Samstag? Ist vorbei, bevor ich mich über seine Anwesenheit überhaupt richtig freuen konnte. Samstag, ich liebe dich. Du bist das Highlight meiner Woche, bitte bleib doch noch ein wenig.

Der Samstag, der kein Samstag war

Schade, schade Schokolade. Diesen Samstag darf ich in der Uni sitzen. Ein Widerspruch in sich, dieser Satz. Uni am Samstag? Nein, das kann nicht sein. Doch. Leider ist es kein schlechter und verspäteter Aprilscherz. Auf den Freitag diese Woche folgt nicht mein heißgeliebter Samstag, sondern ein erneuter Freitag. Uni und den Tag danach frei. Und schwupsdiwups ist mein Wochenende halbiert.

Noch vor ein paar Jahren habe ich die älteren Generationen bemitleidet, dass sie noch Samstags zur Schule gehen mussten. Die Armen. Aber wenn ich ehrlich bin, dann klang ein bisschen Schadenfreude auch mit. Vielleicht ist das jetzt die Strafe dafür. Ganz nach dem Motto „Kleine Sünden werden sofort bestraft.“ Denn schon jetzt weiß ich, dass dieser Samstag sich anfühlen wird, wie ein ganz besonders gemeiner Montag. Ein Montag inmitten meines Wochenendes, die spinnen doch.

Zum Glück ist es nur zwei Mal, dann habe ich meinen Samstag wieder. So, wie ich ihn liebe. Den ich nach meinen Wünschen gestalten kann. Fast so, als hätte das Sams auch für mich Wunschpunkte dabei.