Seit vielen Jahren ist der 1.April der Tag der Scherze und Streiche. Unser Campuskind hat sich auch mal mit dem Streiche spielen versucht - ob das gut geht?

Stuttgart - Hallo lieber April, mir fallen schon gleich so viele Dinge zu dir ein. Du machst, was du willst. Du bist lustig, oder zumindest solltest du das sein. Dabei hat man manchmal das Gefühl, das ganze Leben ist ein Aprilscherz. Wer braucht schon den 1. April, wenn er auch ohne den Tag des „Streiche Spielens“ Spaß haben kann?

 

Wir Kinder der 90er kennen alle noch die Zeichentrickserie „Typisch Andy“. Ja manchmal habe ich sogar noch die Titelmusik im Kopf. Um ehrlich zu sein, immer wenn jemand das Wort „typisch“ sagt. Ich bin echt arm dran. Jedenfalls war Andy immer der Meister der Streiche und hat mit diesen in der ganzen Stadt für Furore gesorgt. Und beim Zuschauer für Spaß.

Hallo Schadenfreude!

Ich kann keine Streiche spielen und deshalb war der 1. April nie mein Tag. Aber ein bisschen schadenfroh bin ich auf jeden Fall. Oder aber einfach manchmal in den falschen Momenten glücklich – wie man es nimmt. Neulich waren mein Freund und ich in einem Café etwas trinken. Und dann saßen wir an einem Tisch und ahnten nichts Böses. Als es plötzlich einen lauten Knall gab. Wir blickten erschreckt auf. Da war doch tatsächlich eine Frau gegen die Glastür gelaufen. Und zwar mit dem Kopf zuerst.

Das ist einer dieser Momente, in denen man kurz überlegt: Wie reagiert man jetzt? Man ist geschockt, weiß nicht so recht, ob lachen oder weinen. Kurzer Blick nach links und rechts: Wir reagieren die anderen? Und fällt es sehr auf, wenn ich jetzt laut loslache? Bestimmt nicht. Und ich kann mich eh nicht mehr halten. Also lache ich. Und natürlich fällt es auf, aber andere lachen auch. Was auch sonst, wenn die Glastür der Frau einen so guten Streich spielt. Schadenfreude ist zwar nicht die beste Freude, aber manchmal kann man sich so ganz gut amüsieren. Auch wenn mir der Kopf der Dame leid tut.

Meine Andy-Qualitäten

Vor ungefähr 6 Jahren, noch zu Schulzeiten, habe ich  mich auch mal als Andy versucht. Mein Mathe- und Physiklehrer war damals das Opfer, weil ich ihn nicht sonderlich gut leiden konnte. Und so nahm ich einen nassen Schwamm und hinterließ eine Pfütze auf seinem Stuhl. In diese setzte er sich dann prompt hinein. Soviel zum Streich, der ja schonmal geglückt war. Aber der zweite Teil ist eigentlich noch viel wichtiger: Nicht zugeben, dass man selbst es war. Lachen konnte ich zu dem Zeitpunkt aufgrund meines schlechten Gewissens sowieso schon nicht mehr. Also fiel ich nicht auf. Bis der Lehrer mit einer Strafe für alle Schüler drohte. Auf einmal verschwand das bisschen Andy in mir und ich stellte mich. Meine Mutter musste zum Elternsprechtag gehen und sich sein Gemecker anhören. Und für mich blieb das der erste und letzte Streich.

Heute versuche ich erst gar nicht mehr, am 1. April einen Streich zu spielen. Stattdessen lache ich über diejenigen, denen ein Streich gespielt wird. Und hoffe einfach nur inständig, dass in meinen Freunden genauso wenig Andy-Qualitäten stecken, wie in mir.