Unser Campuskind war am Samstagabend beim Auftritt von Ed Sheeran in der Porsche Arena in Stuttgart. Und sie musste sich entscheiden: Mitfilmen oder Mitsingen?

Stuttgart - Ich erinnere mich noch genau an Ed Sheerans erstes Album. Orange, in der Farbe seiner Haare. Meine Mutter hatte mir dir CD vom Einkaufen mitgebracht und ich habe sie von der ersten Sekunde an geliebt. Also meine Mama sowieso, aber jetzt meine ich das Album. Von Anfang an war ich Fan. Seine Musik lief rauf und runter und ich konnte alle Texte auswendig. Naja, eigentlich KANN ich sie noch auswendig! Und das konnte ich bei Ed Sheerans Konzert in Stuttgart am Samstag ja auch gleich unter Beweis stellen.

 

Apropos Konzert und Texte mitsingen: Als ich im letzten Jahr auf dem James Blunt Konzert war, hätte ich mal besser meine Klappe gehalten. Ich konnte jedes, aber wirklich jedes Lied mitsingen und tat es dann natürlich auch. Blöd nur, dass mein Gesang alle meine Videoaufnahmen zerstört hat. Statt der lieblichen Stimme von James Blunt hörte man nur mich und wieder mich. Nach dieser traumatischen Erfahrung beschloss ich also mich entweder mit dem Singen oder dem Filmen zurückzuhalten. Ich wechsele mich jetzt immer mal ab – mal lauthals mitsingen, mal angestrengt filmen und den eigenen Mund zusammenpressen, damit ja kein Ton herauskommt.

Kunterbunter Konzertabend

Ed Sheeran habe ich im Sommer ja schonmal auf dem Southside Festival gesehen, als er dort auf der Bühne herumtanzte und die Besucher verzauberte. Inklusive mir. Aber das hat er ja schon viel früher getan. Vielleicht lag es an der damaligen Ähnlichkeit zu Rupert Grint, dem Schauspieler von Ronald Weasley in Harry Potter. Ich fand wirklich ziemlich lang, dass die beiden sich ähnlich sehen. Obwohl das Einzige, was die beiden gemeinsam haben, wahrscheinlich die Haarfarbe ist. Aber die ist nunmal knallig.

Und knallig beschreibt auch das Konzert ganz gut. Ein Konzert, das rundum kunterbunt und voller Farben war. Farben an den Bildschirmen im Hintergrund von Ed Sheeran. Bunte Lichter, die den ganzen Saal der Porsche-Arena erleuchten. Aber das wirklich Kunterbunte an dem Abend war Ed Sheeran selbst. Dieser sympathische junge Mann, der dort auf der Bühne singt und mit seiner Gitarre mitten ins Herz performt. Er singt leise, er rappt und er animiert das Publikum. Und das fast zwei Stunden lang. Er mag die deutschen Fans und ihre Höflichkeit. Dass sie bei seinem ersten Konzert in Deutschland einfach nur in der Kneipe saßen und ihm zugehört haben – ohne irgendeine Reaktion. Er lacht darüber. Und wir lachen auch. Doch an diesem Abend zeigt das ganze Publikum Reaktionen. Alle singen mit und am Ende will ihn am liebsten niemand gehen lassen.

Mittlerweile ist Ed Sheeran für mich keine Ronald-Weasley-Kopie mehr. Schließlich haben sie ja eigentlich nichts gemeinsam. Ronald Weasley ist viel größer als er und trägt zudem keinen Bart. Ed Sheeran ist ein durch und durch sympathischer Kerl und großartiger Künstler. Er verzaubert das Publikum mit jedem seiner Lieder. Obwohl das Zaubern dann ja schon wieder an Ron erinnert.