Den Cap-Markt an der Schemppstraße in Riedenberg gibt es schon seit Herbst 2014. Seit seiner Gründung bietet er einen Lieferservice an. Trotz Werbung nehmen bisher nur einige das Angebot in Anspruch. Der Cap-Markt hofft auf Kundenzuwachs.

Riedenberg - Der Cap-Markt an der Schempp-straße in Riedenberg will gerade in der Mobilität eingeschränkten Menschen etwas Gutes tun: Seit der Eröffnung des vom Sozialunternehmen Neue Arbeit betriebenen Supermarkts im Herbst 2014 gibt es die Möglichkeit für Kunden, sich von den circa zehn Mitarbeitern ein Paket mit frischen Lebensmitteln und anderen Waren von einem Wert von 30 Euro an kostenlos ins Haus liefern zu lassen.

 

Doch Ältere oder Gehbehinderte machen offenbar nicht im selben Umfang von dem Angebot Gebrauch wie in anderen Cap-Märkten. „Am Hölderlinplatz haben wir eine viel größere Nachfrage“, sagt Martin Tertelmann, Sprecher der Neuen Arbeit. In Riedenberg würden sich zehn Privathaushalte in der Woche ein Paket vom Cap-Markt anliefern lassen, sagt Tertelmann. Hinzukommen zehn Einrichtungen, darunter Seniorenheime, die gleichfalls Lebensmittel oder Hygieneprodukte bestellen, sagt Martin Tertelmann. „Da ist also noch Luft nach oben“, sagt der Unternehmenssprecher.

Stärkere Resonanz im Westen

Woran es liegt, dass Menschen im Stuttgarter Westen den Lieferservice des Cap-Markts eher nutzen als Riedenberger, ist für Martin Tertelmann eine schwierige Frage. Natürlich sei der Markt noch neu und darauf angewiesen, für seine Angebote zu werben, sagt Tertelmann. Aber: „Wir werfen Werbung in die Briefkästen und wissen, dass viele sie nicht lesen, sondern leider gleich in den Müll werfen.“

Im Markt selbst liegen Informationen zum Lieferservice aus, fügt er hinzu. Um das Angebot bekannter zu machen, hängen die Mitarbeiter des Cap-Markts auch gleich eine Broschüre über den Lieferservice in den Häusern aus, die sie beliefern. „Außerdem sind wir immer dankbar, wenn die Medien über uns und unser Angebot berichten“, sagt Tertelmann. Der Lieferservice sei für die Etablierung eines neuen Cap-Markts wichtig, erklärt Martin Tertelmann. „So können wir neue Kunden gewinnen“, sagt er. Jeder neue Kunde wiederum helfe dem Cap-Markt, der in Riedenberg Menschen mit schwerer Behinderung beschäftigt. Sie machen die Hälfte der Mitarbeiterschaft aus.

Kundenzuwachs hilft Beschäftigten

Als Sozialunternehmen ginge es der Neuen Arbeit aber auch darum, einen Beitrag zu einer Nahversorgung aller Anwohner zu leisten. „Für Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, kann das eine großer Erleichterung sein.

Wer übrigens Bedenken habe, dass er im Lebensmittelpaket einen nicht mehr ganz taufrischen Salat oder die Pfirsiche mit Dellen abbekomme, könnte auch im Laden vorbeischauen, die Ware aussuchen und sie sich dann liefern lassen, sagt Martin Tertelmann. „Das nennen wir begleitetes Einkaufen“, sagt er. Im Stuttgarter Westen würden einige das Angebot in Anspruch nehmen. „In Riedenberg haben wir bisher keine Kunden, die das machen“, sagt der Sprecher der Neuen Arbeit.