EnBW treibt die umstrittene Beförderung ausgedienter Brennelemente ins Zwischenlager in Neckarwestheim voran. Wenige Tage nach dem zweiten Transport bereitet der Energieversorger die nächste Fahrt vor.

Neckarwestheim - Für den dritten Transport von hoch radioaktivem Atommüll auf dem Neckar hat ein Spezialschiff drei leere Castor-Behälter von Neckarwestheim nach Obrigheim gebracht. Der Schubverband habe die knapp neun Stunden lange Fahrt störungsfrei zurückgelegt, teilte der Energieversorger EnBW am Dienstag mit.

 

Die Container werden nun im stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim mit ausgedienten Brennelementen gefüllt und dann zu einem nicht genannten Termin ins Zwischenlager nach Neckarwestheim zurück gebracht. Es wäre der dritte Transport dieser Art seit Ende Juni. Gegner halten die Beförderung von Atommüll auf dem Neckar für äußerst riskant. Das Spezialschiff hatte am Dienstag gegen 6.45 Uhr in Neckarwestheim abgelegt und war gegen 15.30 Uhr in Obrigheim angekommen.

Verweis auf Sicherheitsbestimmungen

Das Anti-Atomkraft-Bündnis Neckar-castorfrei geht davon aus, dass der Rücktransport der gefüllten Castoren in der ersten Oktoberhälfte erfolgen könnte. Die Organisatoren halten den genauen Termin geheim und verweisen auf Sicherheitsbestimmungen.

Die bisherigen beiden Transporte ins etwa 50 Kilometer entfernte Neckarwestheim waren von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet worden. Insgesamt plant EnBW noch drei Fahrten mit Atommüll auf dem Fluss. Das Unternehmen argumentiert, dass damit der Bau eines eigenen Zwischenlagers in Obrigheim überflüssig werde.

Gegen die jüngste Fahrt hatten einige Dutzende Aktivisten entlang des Neckars protestiert. Herberth Würth vom Bündnis Neckar-castorfrei zeigte sich trotz der recht geringen Beteiligung zufrieden. Es sei nicht leicht, die Menschen nach dem beschlossenen Atom-Ausstieg der Bundesregierung zu mobilisieren, hatte er vor kurzem gesagt.