CDU-Bundesvize Thomas Strobl appelliert an die Parteien, Verantwortung für die Regierungsbildung zu übernehmen.

Stuttgart - CDU-Bundesvize Thomas Strobl plädiert dafür, mit allen Parteien Gespräche zu führen. Außer mit der AfD und der Linke.

 
Herr Strobl, warum ist die CDU so eingebrochen – gerade auch in Baden-Württemberg?
Das Ergebnis ist durchwachsen, da gibt es nichts schönzureden. Wir sind aber mit weitem Abstand die stärkste Partei. Die SPD liegt 17 Prozentpunkte hinter uns, wir liegen in Baden-Württemberg über dem Bund. Aber wir hätten uns natürlich auch hier im Südwesten ein besseres Ergebnis gewünscht.
Haben Sie das Thema Flüchtlinge unterschätzt?
Das Thema ist in den letzten drei Wochen medial noch einmal stark in den Vordergrund gerückt. Das hat sicher einer extremen Partei geholfen. Ich bin besorgt, denn wir haben nun ein Wahlergebnis, bei dem klar wird, dass jeder vierte oder fünfte Wähler seine Stimme einer extremistischen Partei gegeben hat. Darüber müssen die Demokraten und die Gutgewillten in diesem Land intensiv nachdenken.
Sehen Sie eine realistische Chance für eine schwarz-gelb-grüne Koalition? Die SPD will ja offenbar in die Opposition gehen.
Es können sich jetzt nicht alle vom Acker machen. Man muss Verantwortung für dieses Land übernehmen, gerade in diesen außenpolitisch so schwierigen Zeiten. Deswegen ist mein Rat, dass wir allen anderen Parteien Gespräche anbieten – mit Ausnahme der beiden extremen Parteien AfD und Linke.