Paul Ziemiak ist neuer Vorsitzender der Jungen Union. In einer Kampfabstimmung auf dem JU-Deutschlandtag im bayerischen Inzell setzte sich der 29-Jährige aus Nordrhein-Westfalen am Freitagabend klar gegen seinen Mitbewerber Benedict Pöttering (31) durch.

Inzell - Paul Ziemiak ist neuer Vorsitzender der Jungen Union. In einer Kampfabstimmung auf dem JU-Deutschlandtag im bayerischen Inzell setzte sich der 29-Jährige aus Nordrhein-Westfalen am Freitagabend klar gegen seinen Mitbewerber Benedict Pöttering (31) durch. Auf Ziemiak entfielen 63 Prozent der als gültig gewerteten Delegiertenstimmen, auf Pöttering 37 Prozent. „Heute beginnt die Zukunft der Jungen Union“, rief Ziemiak den Delegierten unmittelbar nach seiner Wahl zu.

 

Ziemiak ist Nachfolger von Philipp Mißfelder, der nach einer Rekordamtszeit von zwölf Jahren mit 35 Jahren die Altersgrenze der JU erreicht hat und deshalb nicht erneut kandidierte. In seiner Rede hatte Ziemiak betont: „Wir sind das Land der Möglichkeiten, die Junge Union muss die Organisation der Möglichkeiten sein.“

Für Ziemiak stimmten 196 Delegierte, für Pöttering 115. Ein Delegierter enthielt sich.

Ziemiak hatte die Delegierten mit einer freien Rede über seine Ziele für die Nachwuchsorganisation von CDU und CSU begeistert. Er nannte Generationengerechtigkeit, Energiewende und innere Sicherheit als seine Schwerpunkte. Jubel erntete er für Sätze wie: „Wer die Scharia mehr achtet - da hilft kein Integrationskurs, da hilft nur Gefängnis.“

Politik versteht Ziemiak als „Spagat zwischen Kompromissbereitschaft und Durchsetzungsvermögen“. Er will einen „lauten“, aber konstruktiven Jugendverband. Er will die Unionsspitzen dazu bringen, dass sie auf die JU zugehen, ihr zuhören und ihre Belange aufgreifen. Scharf kritisierte er die Rente mit 63.

Ziemiak war 14, als er zur Jungen Union kam. Von 1999 bis 2001 war er Vorsitzender des neugegründeten Kinder- und Jugendparlaments der Stadt Iserlohn – heute ist er dort im Stadtrat. Er ist im CDU- Bezirks- und Landesvorstand Nordrhein-Westfalen. 2012 wurde er Chef der NRW-JU, dem größten und mächtigsten aller JU-Landesverbände. Ziemiak stammt aus Polen, als Heimat bezeichnet er aber das Sauerland, wo er aufwuchs. Er studiert Unternehmenskommunikation.