Bürgermeister Fabian Mayer hat beim Neujahrsempfang der CDU in Degerloch gefordert, dass Stuttgart sich mehr auf Stärken besinne. Man nehme die Landeshauptstadt als Feinstaub- und Demohauptstadt war, dabei sei sie doch für anderes bekannt und ausgezeichnet worden.

Degerloch - Dicht gedrängt ging es zu beim Neujahrsempfang der Degerlocher CDU am Mittwoch in der Stadtteilbibliothek. Noch während Saxofonist und Alleinunterhalter Sebastian Lilienthal den Sektempfang mit Jazztönen untermalte, schleppten Helfer weitere Stühle heran, um die rund 100 Gäste im kleinen Vortragsraum unterzubekommen.

 

Weil die Alte Scheuer renoviert werde, sei man in die Bibliothek umgezogen, erklärte Götz Bräuer. Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Bezirksbeirat ließ in aller Kürze das vergangene Jahr passieren. In Erinnerung blieben ihm die Kontroverse um den Aldi an der Jahnstraße und die zahlreichen Diskussionen über die Flüchtlinge. „Die Befürchtungen sind im Sande verlaufen“, freute sich Bräuer, mittlerweile laufe dank der vielen Ehrenamtlichen alles problemlos. Im Ausblick aufs laufende Jahr hob er den Flüwo-Neubau an der Gohlstraße hervor, den er als „Riesenchance für Degerloch“ bezeichnete.

Kultur ist unverzichtbar für den Dialog

Als Gastredner trat Fabian Mayer auf. Der Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht wohnt mittlerweile in Schönberg, hat seine politische Karriere aber in Degerloch begonnen. Darauf sei man unglaublich stolz, sagte Bräuer. „Degerloch ist mich nie ganz losgeworden“, scherzte Mayer. Sein Anwaltsleben habe er im vergangenen Jahr vor allem der Kultur wegen aufgegeben, der er sich nun hauptamtlich widmen dürfe. Kultur sei unverzichtbar für den Dialog untereinander, von der wirtschaftspolitischen Seite ganz zu schweigen. „Wir müssen uns da viel mehr auf unsere Stärken besinnen“, forderte Mayer. Trotz zahlreichen Auszeichnungen zur Kulturmetropole Nummer eins nehme man Stuttgart als Demo- und Feinstaubstadt wahr. Schließlich plädierte Mayer für den Zusammenhalt Europas: Zwar gebe es viele Probleme. Doch die Friedensordnung sei einzigartig und eine Rückkehr zur Kleinstaaterei keine Alternative.