Der CDU fehlt eine Idee, mit der sie die Menschen begeistern kann. Das ist absolut misslich, besonders vor einer Wahl, kommentiert StZ-Autor Reiner Ruf.

Sindelfingen - Viele führten auf dem CDU-Landesparteitag das Wort Zukunft im Munde, dann aber sagten sie wieder nur das, was sie immer sagen. Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister: Die Weltlage ist schwierig, aber beherrschbar, solange die CDU die Bundesregierung führt. Thomas Strobl, Landesinnenminister: Baden-Württemberg ist sicher, wenn die CDU den Innenminister stellt. Manuel Hagel, CDU-Landesgeneralsekretär: Die CDU garantiert bessere Bildung mit dem gegliederten Schulwesen. Ach so, ja, die Digitalisierung spielte auch kurz eine Rolle, ist aber – wie Strobl anmerkte – komplex.

 

Der CDU fehlen Ideen

So plätscherte der Parteitag vor sich hin, dem Bewusstseinsverlust nahe, was die Vermutung aufwirft, dass die Landes-CDU ebenso wenig weiß, weshalb sie – abseits der Machtsicherung – die Bundestagswahl gewinnen möchte, wie dies zuletzt Kanzlerin Angela Merkel vorgeworfen wurde. Der Partei fehlt eine zündende Idee, was sie in Zukunft anstellen könnte. Das ist schon länger so, fällt jetzt nur stärker auf, weil ein gewisser Martin Schulz aus noch nicht restlos geklärten Gründen die SPD euphorisiert. Das Problem der CDU indes ist, dass sie in der langen Ära Merkel wieder in den Status eines Kanzler(innen)wahlvereins zurückgefallen ist. Da muss sie sich nicht wundern, wenn sich Unzufriedene in der Partei abzirkeln.