Zum Auftakt der Königsklasse setzte es für Bayer Leverkusen eine unnötige Niederlage. Eine Halbzeit lang dominierte Leverkusen das Spiel, ließ aber beste Chancen liegen. Dafür gab es vom französischen Vizemeister die Quittung.

Zum Auftakt der Königsklasse setzte es für Bayer Leverkusen eine unnötige Niederlage. Eine Halbzeit lang dominierte Leverkusen das Spiel, ließ aber beste Chancen liegen. Dafür gab es vom französischen Vizemeister die Quittung.

 

Monte Carlo - Bayer Leverkusen ist für seine eklatante Chancenverwertung bitter bestraft worden und hat den Start in die Gruppenphase der Champions League verpatzt. Die Elf von Trainer Roger Schmidt verlor am Dienstag zum Auftakt der Gruppe C trotz deutlicher Überlegenheit in der ersten Halbzeit beim französischen Vizemeister AS Monaco 0:1 (0:0) und kassierte damit im siebten Pflichtspiel der Saison die erste Niederlage. Im Kampf um den erneuten Achtelfinal-Einzug in der Königsklasse steht Bayer vor dem Heimspiel gegen Benfica Lissabon am 1. Oktober bereits ein wenig unter Zugzwang.

Vor nur rund 11 000 Zuschauern im Stade Louis II, darunter auch Fürst Albert, erzielte der portugiesische Nationalspieler Joao Moutinho den Siegtreffer für die ansonsten schwachen Monegassen (61.). Angesichts des Spielverlaufs war es eine unnötige Niederlage, denn die Werkself war in den ersten 45 Minuten die klar dominierende Mannschaft. Der Bundesliga-Spitzenreiter drängte den so schwach in die Saison gestarteten Club aus dem Fürstentum meist in die eigene Hälfte zurück. Großes Manko war aber die Chancenverwertung.

„Der Frustfaktor ist extrem hoch. Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht. Wenn du aber die Tore nicht machst, darfst du dich nicht wundern, wenn du das Spiel verlierst. Wir haben drei, vier tausendprozentige Torchancen nicht genutzt. Das war schon am Wochenende gegen Bremen so. Das müssen wir schleunigst abstellen. Es ist einfach ärgerlich, wenn man soviel Aufwand betreibt. Der Gegner bleibt dadurch am Leben, es macht ihn stärker“, sagte Bayer-Nationalspieler Lars Bender.

Bereits vor der Pause vergaben Karim Bellarabi und Gonzalo Castro beste Möglichkeiten zur Führung. So war Bellarabi alleine auf AS-Keeper Danijel Subasic zugelaufen, doch der bisherige Bayer-Shootingstar aus den ersten Saisonspielen scheiterte mit einem versuchten Lupfer kläglich (36.). Auch Castro belohnte seine Mannschaft nicht für das überlegene Spiel, als er aus gut elf Metern in bester Position den Ball über das Tor setzte (45.+2).

Das Vergeben der Torchancen rächte sich

Bayer benötigte gut 20 Minuten, um das Spielgeschehen an sich zu reißen. Vor allem Hakan Calhanoglu überzeugte in dieser Phase im Mittelfeld wieder als Spielgestalter. Das Spiel über die Flügel funktionierte dagegen diesmal nicht. Die Franzosen versuchten mit Härte dagegen zu halten, da ihnen die spielerischen Mittel fehlten. Die Abgänge der beiden kolumbianischen Stars Falcao (Manchester United) und James Rodriguez (Real Madrid) scheint der Verein, der erstmals nach acht Jahren wieder in der Champions League spielt, nicht so einfach kompensieren zu können. Auch Dimitar Berbatow, der von 2001 bis 2006 in Leverkusen auf Torejagd gegangen war, konnte sich selten in Szene setzen.

Dabei begann die Partie für Monaco vielversprechend. Bereits nach 56 Sekunden hatten die Leverkusener Glück, dass der tschechische Schiedsrichter Pavel Kralovic nach einem Tackling von Castro gegen Yannick Ferreira-Carrasco nicht auf Elfmeter entschied. Danach verlagerte sich das Geschehen aber schnell in die andere Hälfte. Ein 16-Meter-Schuss von Castro neben das Tor (13.) und ein Kopfball von Ömer Toprak (19.) waren die ersten Annäherungen von Bayer Richtung AS-Tor. Dazu sorgte auch der Südkoreaner Heung-Min Son, der für Levin Öztunali ins Team gerückt war, zweimal für Gefahr (43. und 44.).

Das Vergeben der Torchancen sollte sich im zweiten Durchgang rächen. Mit einer Kopfball-Ablage brachte Berbatow seinen Kollegen Moutinho in Position. Der Schuss des Mittelfeldspielers wurde von Emir Spahic unhaltbar für Bayer-Keeper Bernd Leno abgefälscht. Die Gastgeber konnten in der zweiten Halbzeit das Spiel ausgeglichen gestalten, von der Leverkusener Dominanz aus den ersten 45 Minuten war nicht mehr viel übrig geblieben. Auch nach dem Gegentor blieben die ganz großen Chancen aus.