70 Prozent der städtischen Beschäftigten sind weiblich. Das liegt vor allem an der städtischen Kinderbetreuung – nach wie vor ein Frauenberuf.

Gerlingen - Viel verändert hat sich in den vergangenen vier Jahren nicht in Gerlingen – zumindest, wenn man den Chancengleichheitsplan betrachtet. 2016 waren rund 70 Prozent der städtischen Angestellten Frauen, nur ein zehntel Prozent Unterschied zum Jahr 2013, in dem die Betrachtung des Plans beginnt. Gestiegen ist hingegen die absolute Zahl der Mitarbeiter, von 335 im Jahr 2013 auf 371 in den vergangenen zwölf Monaten.

 

Der erste wie der zweite Punkt haben mit der Kinderbetreuung zu tun, denn der Bereich ist ein typischer Frauenberuf. Nur jede dreizehnte Stelle in Kitas hat ein Mann inne, obwohl sich die Verwaltung bemüht, mehr Männer für diese Aufgabe zu gewinnen. Der Anteil stieg zuletzt immerhin von 6,4 auf 7,4 Prozent leicht an. Weil immer mehr Kinder betreut werden müssen, arbeiten in den Kitas auch mehr Beschäftigte: 2013 waren es noch 110 (33 Prozent), 2016 schon 135 (36 Prozent).

Von den Chefs sind zwei Drittel Frauen

Die Struktur der Mitarbeiter im Gerlinger Rathaus insgesamt, 30 Prozent Männer und 70 Prozent Frauen, spiegelt sich auch bei der Besetzung der Beamtenstellen wider. Von 36 solcher Posten hatten 24 Frauen inne, 12 Männer – was 66,6 zu 33,3 Prozent entspricht. An den Hochschulen für öffentliche Verwaltung im Land, so merkt es der Plan an, seien 70 Prozent der Studierenden Frauen. Auch bei den Führungskräften in der Gerlinger Stadtverwaltung ist das Verhältnis ähnlich: 27 Chefs weist der Chancengleichheitsplans aus, unter ihnen sind 17 Frauen. Das entspricht einem Anteil von 63 Prozent.

Chancengleichheit, das lehrt das Papier mit seiner Betrachtung über vier Jahre, ist aber nicht nur eine Frage der Verteilung von Frauen und Männern. Es wird auch aufgelistet, wie viele Mitarbeiter keine deutsche Staatsangehörigkeit haben, wie viele Schwerbehinderte beschäftigt sind, nach Teilzeitarbeit wird geschaut, und auch die Verteilung der Sitze im Gemeinderat und im Jugendgemeinderat wird betrachtet. Die Anzahl der Mitarbeiter ohne deutsche Staatsangehörigkeit in Gerlingen ist zwischen 2013 und 2016 von 27 auf 33 gestiegen, ihr Anteil von acht auf neun Prozent. Die Zahl der Schwerbehinderten lag in dem Zeitraum zwischen 22 und 25 Personen, der Anteil zwischen 3,3 und sieben Prozent. Unverändert arbeitet etwa die Hälfte der Beschäftigten in Teilzeit.

Im Jugendgemeinderat ist die Frauenquote 56 Prozent

Auch die Menschen, die die Gerlinger Bevölkerung im Rathaus repräsentieren, werden in der Studie betrachtet. So hat der Gemeinderat in der laufenden Amtsperiode bis 2019 eine Frauenquote von 36,4 Prozent (14 Männer, acht Frauen); eine Legislatur zuvor waren es noch 31,9 Prozent (15 Männer, sieben Frauen) gewesen. Im Jugendgemeinderat ist das Verhältnis anders: Da waren in der Amtsperiode von 2013 bis 2015 von 18 Mitgliedern acht junge Frauen (44 Prozent), derzeit liegt das Verhältnis bei zehn zu acht (Frauenquote: 56 Prozent).

Unabhängig von Beschäftigungsverhältnissen sind andere Zahlen des Plans interessant – die der Neugeborenen zum Beispiel. Die steigen ständig: von 156 in 2013 auf 201 im Jahr 2016. Die Kinderfreundlichkeit äußert sich auch in der Relation: 2013 waren es pro Tausend Einwohner acht Babys, vier Jahre später schon zehn.