Am Mittwoch haben kurz hintereinander zwei der mit Helium gefüllten Ballons den S-Bahn-Verkehr lahmgelegt. Sobald sie jemandem auf einem Bahnsteig aus der Hand gleiten, kann es gefährlich werden. Die Polizei will nun die Wasenbesucher besser darüber aufklären.

Stuttgart - Wasenbesucher scheinen den 3. Oktober zu lieben, der Tag der Deutschen Einheit hat es seit Jahren in sich. Am gestrigen Freitag sorgte der Besucheransturm gleich mehrmals für Aufregung. Erst musste die Polizei den Platz und die Mercedesstraße wegen des großen Andrangs am Nachmittag für kurze Zeit sperren. Auf dem Festgelände dürfen sich nicht mehr als 70 000 Besucher tummeln. Werden es mehr, muss die Polizei die Zugänge sperren. Das hatte es beim Volksfest 2014 bisher noch nicht gegeben. Bis zirka 19 Uhr wurde niemand mehr auf das Festgelände gelassen. Für die Besucher, die den Wasen verlassen wollten, hatte die Polizei Fluchtkorridore eingerichtet.

 

Zwei Sperrungen von S-Bahn-Strecken

Die Menschenmassen sorgten aber nicht nur für Stillstandauf dem Wasen, sondern auch für zwei Sperrungen von S-Bahn-Strecken. Zuerst waren am Freitagnachmittag Menschen auf den Gleisen bei Esslingen-Zell gemeldet. Deshalb musste die Strecke zwischen 16.53 Uhr und 17.42 Uhr komplett gesperrt werden.

Gegen 18 Uhr befanden sich dann Personen auf den Gleisen in der Nähe des Bahnhofs Bad Cannstatt. Daraufhin wurde die Strecke zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und Bad Cannstatt von 18.05 Uhr bis 18.40 Uhr komplett gesperrt. Dies hatte zur Folge, dass die S-Bahnlinien S1, S2 und S3 sowie die Regionalbahnlinien R1, R2, R3 und R8 mit Beeinträchtigungen zu kämpfen hatten. Bis in den Freitagabend hinein kam es sowohl zu Zugausfällen als auch zu Verspätungen. Beide Vorfälle waren einem Sprecher der Bundespolizei zufolge auf das extrem hohe Personenaufkommen beim Cannstatter Volksfest zurückzuführen.

Bereits am Mittwoch hatten Wasenbesucher indirekt den kompletten S-Bahn-Verkehr pünktlich zur Feierabendzeit lahmgelegt (die Stuttgarter Zeitung berichtete). Zwei mit Metall beschichtete und mit Helium gefüllte Ballons auf Abwegen im Hauptbahnhof hatten an der Oberleitung der S-Bahn zu einem Kurzschluss geführt. „Die Auswirkungen waren im ganzen Netz zu spüren“, sagte ein Bahn-Sprecher, „denn wenn die S-Bahnen den Hauptbahnhof nicht anfahren können, schlägt sich das auch auf den Regionalverkehr nieder.“