„Es tut mir Leid, ich bin nicht Charlie“: Mit diesen Worten hat sich der Gründer des rechtsextremistischen Front National, Jean-Marie Le Pen, von dem Satiremagazin „Charlie Hebdo“ distanziert.

Paris - Der Gründer der rechtsextremen französischen Partei Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, hat die Solidarität mit dem linken Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ verweigert. Alle sagten derzeit, „Wir sind Charlie“ oder „Ich bin Charlie“, aber dem könne er sich nicht anschließen, sagte Le Pen am Samstag in seinem im Internet veröffentlichten Videotagebuch. „Es tut mir Leid, ich bin nicht Charlie.“

 

Er bedauere den Tod von „zwölf französischen Mitbürgern“, doch teile er nicht deren politische Überzeugung, sagte Le Pen mit Blick auf den tödlichen Angriff auf „Charlie Hebdo“. „Ich fühle mich keineswegs dem Geist von Charlie verbunden. Ich werde nicht kämpfen, um den Geist von Charlie zu verteidigen, der ein anarchisch-trotzkistischer Geist ist, der die politische Moral zersetzt.“ Der Angriff auf das Magazin sei ein Beweis für die zunehmende Unsicherheit im Land. Die Regierenden der letzten Jahrzehnte trügen die Verantwortung, da der Terror „offensichtlich“ mit der Masseneinwanderung verbunden sei.

Le Pen kritisierte, dass seine Partei nicht zur geplanten Großkundgebung am Sonntag in Paris eingeladen sei. Letztlich sei dies aber eine „Würdigung“ seiner Partei, die von den Bürgern auch als solche gewertet werde, sagte der FN-Gründer. Die rechtsextreme Partei war demonstrativ nicht zu der Demonstration eingeladen worden, mit der der Opfer des islamistischen Anschlags auf „Charlie Hebdo“ und der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt gedacht werden soll. An dem „republikanischen Marsch“ nehmen praktisch alle französischen Parteien, Gewerkschaften und zahlreiche ausländische Politiker teil.