In dem Fragebogen des Hegel-Gymnasiums geht es übrigens auch um Dinge wie Lerntempo, Belastbarkeit, Leistungsfreude, Begeisterungsfähigkeit, Merkvermögen, etwa was Liedtexte, Gedichte, Zahlen, Zusammenhänge angeht. So heißt es darin unter anderem: „Lernt mein Kind gern? Zeigt es Freude am Denken und Nachdenken? Lässt es sich anregen, über Dinge nachzudenken oder Probleme zu lösen? Stellt es Fragen?“

 

Und was, wenn den Eltern schließlich doch Zweifel daran kommen, ob das Gymnasium die richtige Schulart für ihr Kind ist? „Dann rate ich den Eltern, sich an der Grundschule noch mal beraten zu lassen – wir halten viel von den Tests der Beratungslehrer dort“, sagt Graf. Eine weitere Anlaufstelle sei in solchen Fällen auch die Schulpsychologische Beratungsstelle.

Schließlich geht es um viel. Nämlich darum, dass die Weichen für die Schullaufbahn richtig gestellt werden. Doch dauerhafte Überforderung helfe niemandem. „Kinder brauchen Erfolgserlebnisse“, sagt die Pädagogin. Bleiben diese aus, wirkt sich das wiederum negativ auf das Selbstbild und auf das Lernverhalten aus. Ein Teufelskreis, der zu massiver Schulangst führen kann. Oder auch zu Verhaltensauffälligkeiten, wie die Stuttgarter Gymnasialleiter zunehmend beobachten, besonders bei den Fünftklässlern.

Vielleicht sollte der Fragebogen auch noch um folgende Punkte ergänzt werden, die früher wohl eher als selbstverständlich vorausgesetzt wurden. Nämlich: Kann mein Kind zuhören? Ist es willens und in der Lage, sich an Regeln zu halten? Ruft es ständig dazwischen, oder kann es Lehrer und Mitschüler ausreden lassen?