Die Proben für das neue Musical „Chicago“ in Stuttgart laufen Hochtouren. Am Donnerstag, 6. November, ist Premiere. „Chicago“ löst „Mamma Mia“ ab und wartet mit einigen Besonderheiten auf.

Stuttgart - Es ist ein anspruchsvolles Musical, für das die Darsteller auf der Bühne im Palladium Theater proben. Die Tanzschritte haben mehr Ballettelemente als beispielsweise beim Musical-Vorgänger „Mamma Mia“, die Jazzlieder verlangen nach perfekt ausgebildeten Stimmen. „Das Stück ist eine Herausforderung auf der ganzen Linie“, sagt Moritz Scherberich, Produzent von Stage Entertainment, bei dem alle organisatorischen Fäden zusammenlaufen, „aber das macht es eben so besonders.“

 

Eine Big Band spielt live

Eine Big Band spielt live

Besonders ist beispielsweise auch, dass bei „Chicago“ die Musik tatsächlich live eingespielt wird – und das von einer Big Band, die mitten auf der Bühne platziert und in das Stück eingebunden ist. Dadurch verkleinere sich die Bühnenfläche und mache das Zusammenspiel zwischen Darstellern, Musikern und Bühnenarbeitern nicht nur intensiver, sondern auch viel anspruchsvoller, sagt Scherberich: „Da muss einfach alles perfekt aufeinander abgestimmt sein.“ Das Gerüst stehe schon ganz gut, sagt er. Was er damit meint: in den vergangenen vier Wochen haben die einzelnen Gruppen für sich geprobt – die Darsteller, die Musiker, die Licht- und Musiktechniker. Jetzt kommen im Theatersaal alle zusammen. „Spannend sind die ersten gemeinsamen Bühnenproben“, findet Scherberich. Laufwege müssen neu einstudiert, die Lichter und Musik darauf abgestimmt werden. „Auf der richtigen Bühne ist eben doch einiges anders als im Probenraum“, sagt Moritz Scherberich.

Mitten im Zuschauerraum, zwischen den Sitzreihen, steht Gregory Butler und beobachtet das Treiben auf der Bühne. Er ist Chef-Choreograf des Musicals. Bereits seit 1997 reist er um die Welt, um mit den verschiedenen Ensembles in verschiedenen Städten „Chicago“ auf die Bühne zu bringen. Als das Musical im Jahre 1999 in Deutschland zum ersten Mal aufgeführt wurde, hat er in Berlin mit den Tänzern geprobt. Bevor er vor gut einem Monat in Stuttgart ankam, sorgte er auf einer Musicalbühne in Korea dafür, dass die Choreografie stimmt.

Zurück zu den Wurzeln des Musicals: weniger Show

Zurück zu den Wurzeln des Musicals

„Das Besondere an der Produktion, egal ob in Moskau oder Stuttgart, ist, dass es die Original-Produktion vom Broadway aus den 1970er Jahren ist“, sagt Butler. Im Gegensatz etwa zu „Tarzan“, das auf der gegenüberliegenden Seite aufgeführt wird, konzentriere sich „Chicago“ auf die Wurzeln des Musicals. Also: mehr Tanz, Musik, Gesang, Handlung, mehr Broadway – und weniger Show.

Insgesamt bereiten in den kommenden Tagen noch bis zur Premiere am Donnerstag, 6. November, rund 230 Mitarbeiter im Theater alles dafür vor, dass es eine gelungene erste Vorstellung wird. Sogar der Kostümdesigner aus New York wurde eingeflogen, um eine letzte Anprobe mit den Darstellern vorzunehmen. „Es ist eine penible Kleinarbeit, bei der jedes Detail stimmen muss“, sagt Produzent Scherberich.