Der Streit um chinesische Solarmodule geht in eine weitere Runde. Die EU-Kommission hat eine Untersuchung zu den Praktiken der chinesischen Solarindustrie eingeleitet.

Brüssel - Die EU-Kommission hat eine Untersuchung zu den Praktiken der chinesischen Solarindustrie eingeleitet. Nach Ansicht der Kommission lägen genügend Beweise vor, die eine Untersuchung rechtfertigten, teilte die Behörde in Brüssel am Freitag offiziell mit. Unternehmen der europäischen Solarbranche werfen der Konkurrenz aus Fernost vor, Solarmodule und Solarzellen zunächst in Drittländer zu verschiffen und sie von dort in die EU einzuführen, um Einfuhrzölle für Direktimporte aus China zu umgehen.

 

Mit der Untersuchung soll geklärt werden, ob Firmen aus Taiwan und Malaysia tatsächlich die Hersteller von Solarprodukten sind, oder als Tarnung für chinesische Hersteller dienen, wie europäische Hersteller behaupten. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte die Kommission hohe Strafzölle auf die betroffenen Produkte verhängen. Der Streit um chinesische Solarmodule geht damit in eine weitere Runde. Er hatte Industrie und Politik bereits in den vergangenen Jahren beschäftigt.