Cornell befand sich auf Tournee, als er nach Angaben eines Sprechers überraschend im Alter von 52 Jahren starb. Er war eine führende Stimme der Grunge-Bewegung der 1990er Jahre. Nun wurde bekannt, dass der Rocksänger Suizid beging.

Detroit - Der als Leadsänger der Bands Soundgarden und Audioslave bekannt gewordene US-Rocksänger Chris Cornell ist im Alter von 52 Jahren gestorben. Cornell nahm sich in einem Hotel in Detroit wenige Stunden nach einem Konzert mit Soundgarden das Leben, wie die zuständige Gerichtsmedizin am Donnerstag erklärte. Der Sänger befand sich gerade auf einer Tournee.

 

Cornells Frau und Familie seien schockiert, teilte sein Sprecher Brian Bumbery mit. Die Familie bat darum, ihre Privatsphäre zu wahren.

Ein Sprecher der Polizei von Detroit, Michael Woody, sagte, Cornell sei im Hotel „MGM Grand Detroit“ gestorben. Seine Frau hatte demnach einen Freund der Familie angerufen und ihn gebeten, nach Cornell zu sehen. Der Freund habe gewaltsam eine Hotelzimmertür geöffnet und Cornell auf dem Boden des Badezimmers gefunden.

Die Nachricht vom Tod Cornells löste Dutzende Tweets aus. Aerosmith-Gitarrist Joe Perry schrieb auf Twitter: „Sehr traurige Nachricht über Chris Cornell heute. Ein trauriger Verlust eines großartigen Talents für die Welt, seine Freunde und Familie. Ruhe in Frieden.“

Cornell veröffentlichte auch vier Solo-Studioalben

Mit seiner starken, fast vier Oktaven umspannenden Gesangsstimme war Cornell eine der führenden Stimmen der Grunge-Bewegung der 1990er Jahre. Seine Karriere begann er mit Soundgarden. Das dritte Studioalbum der 1984 gegründeten Band, „Badmotorfinger“, brachte 1991 mit „Jesus Christ Pose“, „Rusty Cage“ und „Outshined“ äußerst populäre Singles hervor. Soundgardens Album „Superunknown“ schaffte es auf Platz eins der Billboard-200-Charts und wurde 1995 für einen Grammy als beste Rockplatte nominiert. Darauf enthalten waren die Hitsingles „Spoonman“, „Fell on Black Days“, „Black Hole Sun“, „My Wave“ und „The Day I Tried to Live“.

Soundgarden lösten sich 1997 wegen Spannungen in der Band auf und Cornell verfolgte eine Solokarriere. 2001 schloss er sich Audioslave an, einer Gruppe, zu der ehemalige Mitglieder von Rage Against the Machine, Tom Morello, Brad Wilk und Tim Commerford, gehörten. Die Band veröffentlichte drei Alben in sechs Jahren. Audioslave gingen 2007 auseinander. Cornell und Soundgarden kamen 2010 wieder zusammen und veröffentlichten 2012 das sechste Studioalbum der Band, „King Animal“.

Cornell veröffentlichte auch vier Solo-Studioalben und ein Solo-Livealbum. Er war auch für den Titelsong „You Know My Name“ zum James-Bond-Film „Casino Royale“ mit Daniel Craig verantwortlich. Im März veröffentlichte er auf iTunes die Single „The Promise“. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf ging an die Hilfsorganisation International Rescue Committee.

Neben seiner Musik war Cornell auch in Wohltätigkeitsarbeit involviert. Er gründete die Chris and Vicky Cornell Foundation, um Kinder zu unterstützen, die unter Obdachlosigkeit, Armut, Missbrauch und Vernachlässigung leiden.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/