Killer killt Killer: auf dieses Geschäftsmodell hat sich der Held in Chris Holms Thriller „So was von tot“ verlegt. Und er fährt auch ganz gut damit - bis er seinerseits ins Visier eines Kollegen gerät. Da beide in der gleichen Liga spielen, ist die Sache durchaus unterhaltsam.

Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Stuttgart - Als Soldat war Michael Hendricks einer der Besten der Besten der Besten. Aber leider so gut, dass er nur in hochgeheime Kommandounternehmen geschickt wurde, die ihm kein bisschen öffentliche Anerkennung eintrugen, geschweige denn wirtschaftlichen Nutzen. So kräht auch kein Hahn nach ihm, als er bei einem Kampfeinsatz in Afghanistan vermeintlich ums Leben kommt.

 

Doch Hendricks macht in Chris Holms Thriller „So was von tot“ aus der Not eine Tugend: da er ganz offiziell nicht mehr lebt, nutzt er das, was er bei der Army gelernt hat, für ein ganz spezielles Geschäftsmodell. Er spürt Menschen auf, denen ein Attentat droht, und bietet ihnen fürs Zehnfache des Killerlohns an, den gedungenen Mörder zu beseitigen.

Das geht gut, bis die Mafia irgendwann so verärgert ist, dass sie ihrerseits einen Top-Mann auf Hendricks ansetzt. Zweimal begegnen sich die beiden, und stets fließt Blut. Das erste Mal in einem Casino voller Menschen, das zweite Mal an einem Ort, der Hendricks ganz besonders am Herzen liegt - und an dem diesem Profi noch weniger Feuerkraft zur Verfügung steht als James Bond im Showdown von „Skyfall“.

Hendricks muss also schwer improvisieren, was Chris Holm mit großer Freude am effektvollen Detail schildert. Keine große Literatur, aber unterhaltsam!

Chris Holm: „So was von tot“. Aus dem Englischen von Karin Diemerling. Knaur, München 2016. 320 Seiten, 9,99 Euro. Auch als E-Book, ebenfalls 9,99 Euro.