Die Bülow AG baut an der Stresemannstraße ein Bürohaus und einen 75 Meter hohen Wohnturm.

Feuerbach - Der Hochbunker mit der großen Videoleinwand am Pragsattel sieht aus wie Stuttgarts dickste Litfaßsäule. Der 31 Meter hohe Turm ist für Autofahrer, die auf der Heilbronner Straße aus Richtung Zuffenhausen kommen und stadteinwärts unterwegs sind, wegen der Leuchtschrift weithin sichtbar.

 

Ein 75 Meter hoher Turm wird gebaut

Der Bau eines mehr als doppelt so hohen Gebäudes wird nun ganz in der Nähe an der Stresemannstraße geplant. Vermutlich ab 2017 wird der Stuttgarter Investor Horst Bülow auf der City Prag einen 75-Meter-Turm mit 21 Stockwerken beim Theaterhaus und neben der Mercedes-Benz Bank bauen. Doch bevor dieses Hochhaus realisiert wird, errichtet die Bülow AG auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück an der Stresemannstraße 83 bis 87 ein sechsgeschossiges Bürogebäude mit rund 10 800 Quadratmetern Gesamtfläche.

Rund 96 Millionen Euro investiert die Bülow AG in das Projekt „Skyline“. Die Genehmigung für das gesamte Ensemble habe das Baurechtsamt erteilt, sagt die Leiterin Kirsten Rickes. „Im ersten Bauabschnitt entstehen das Bürogebäude und die gemeinsame Tiefgarage“, sagt Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Bei einem städtebaulichen Wettbewerb im Jahr 2008 gingen die Architekten vom Düsseldorfer Büro Structurelab als klare Sieger hervor. Die weitere Projekt-Planung übernahm die Bülow AG.

Am 9. März war der Spatenstich für den Flachbau. Als Mieter des etwa 22 Meter hohen und langgezogenen Gebäudes steht die Finanzdienstleistungssparte von Daimler, die Daimler Financial Services AG, fest.

20 000 Kubikmeter Beton und 3900 Tonnen Stahl

Inzwischen klafft ein gewaltiges Loch auf dem Gelände. Die Bagger haben sich tief in die Erde gegraben. Der Aushub für die großflächige Grube umfasst 62 000 Kubikmeter. Insgesamt werden 20 000 Kubikmeter Beton und rund 3900 Tonnen Stahl für die Baumaßnahmen benötigt. Dazu kommen noch 130 Kilometer Kabel. Als erstes stellen die Bauarbeiter derzeit die vierstöckige Tiefgarage mit 345 Stellplätzen her. Danach folgt das Bürogebäude. Rund 600 Büroarbeitsplätze sollen in den sechs Etagen eingerichtet werden. Mit der Fertigstellung dieses Bereiches wird Ende 2016 oder Anfang 2017 gerechnet. Noch nicht ganz so weit gediehen sind die Planungen bezüglich des Hochhauses. Für dieses Projekt sei die Planungsphase noch nicht abgeschlossen, sagt eine Sprecherin der Bülow AG auf Nachfrage. Grundsätzlich ist geplant, Mietwohnungen und Appartements mit ganz unterschiedlichen Formaten in dem 75 Meter hohen Gebäude zu realisieren.

Auch an anderer Stelle soll die Entwicklung weiter vorangetrieben werden. Weitere 300 bis 350 Wohneinheiten sollen im Rahmen des Projektes „Wohnen im Theaterviertel City Prag“ entstehen. Unterdessen fragen sich nicht nur die Bezirksbeiräte in Feuerbach und Stuttgart-Nord, wie angesichts dieser neuen Städtebau-Projekte der wachsende Verkehr im Bereich Killesberg und Pragsattel in geordnete Bahnen gelenkt werden kann. Antworten darauf soll das neue Verkehrsgutachten geben. Es werde am 21. Juli im Ausschuss für Umwelt und Technik und am 28. Juli in einer gemeinsamen Sitzung den Bezirksbeiräten Feuerbach und Stuttgart-Nord vorgestellt, sagt Verkehrsplaner Stephan Oehler.