Was Tomislav Primorac schon mit der Seite "Unser Stuttgart" gelang, will er nun mit "Citywoo" fortsetzen - Menschen zu entertainen. Wir haben mit dem Vollblut-Stuttgarter über die Gründe für den Neustart, die Liebe zu seiner Stadt geplaudert.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - "Es gibt genug traurige Nachrichten, ich will die Leute lieber zum Lachen bringen", sagt Tomislav Primorac. Der 33-Jährige war der Gründer von "Unser Stuttgart", einer Facebook-Seite, die das Städtle von seiner besten Seite zeigte. Doch Probleme mit dem ehemaligen Geschäftspartner und zu häufige Namensänderung führten dazu, dass die Social-Media-Plattform Tommy einen Strich durch die Rechnung machte. Aber deshalb gleich den Kopf in den Sand stecken? Nicht der Tausendsassa mit dem, wie er selbst sagt, überdimensionalen Ehrgeiz. Er macht einfach weiter. Sein neues mediales Baby heißt Citywoo und soll, wie einst "Unser Stuttgart", die Menschen in erster Linie entertainen. 

 

Aus Liebe zu Stuttgart

Denn zu zeigen, wie schön seine Stadt ist, liegt dem Vollblut-Stuttgarter besonders am Herzen. Er will mit Bildern und Videos Emotionen wecken, Zugezogene mit Tipps versorgen und Weggezogene up to date halten - vor zwei Jahren genauso wie heute. Warum gerade Tommy? Zum einen, weil er schon fast in ganz Stuttgart lebte. Aufgewachsen in Freiberg zog seine Familie nach Neugereut, dann ging's nach Gablenberg, später an den Stöckach und in den Hallschlag, um zuletzt von Stuttgart-Ost über das Olgaeck in Stuttgart-West zu landen. "Und hier fühl ich mich richtig wohl und angekommen", sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann.

Bei seiner Ausbildung und späteren Nebenjobs, unter anderem im Snipes, merkte der 33-Jährige schnell, dass er gut verkaufen und noch besser mit Leuten konnte. Der einstige Rabauke rutschte über Kontakte ins Künstler-Management und den Event-Bereich, organisierte Konzerte und Motto- und Konzept-Partys. "Ich bin ein Mensch, der einfach macht. Ich denke da nicht groß drüber nach. Wenn ich auf was Bock hab, dann lerne ich das auch schnell und die Sache läuft", so Tommy, der sich ehrenamtlich auch für das Kinderhospiz engagiert.

So oder so ähnlich kam's dann auch zu "Unser Stuttgart". "Ich habe die Seite 2014 gegründet, ohne mir wirklich Gedanken zu machen, wo die Reise hinführt. Ich dachte mir nur: Das mache ich jetzt, aus Liebe zu meiner Stadt." Einfach mal auf gut Glück und frei Schnauze zeigen was Stuttgart zu bieten hat und mit unterschiedlichem Content, die Leute zum Lachen zu bringen. Schnell wurde daraus ein Fulltime-Job und halb Stuttgart auf Tommy aufmerksam.

Alles auf Anfang

"Das Projekt ermöglichte mir Kontakte, von denen ich vorher nur träumen konnte, wie etwa dem VfB Stuttgart." Das Ganze schoss regelrecht durch die Decke und der Erfolg gab Tommy recht: So eine Seite hatte in Stuttgart gefehlt. Der Kreativkopf begeisterte mit stundenlangen Live-Sessions und eigenen Events wie dem Sweet & Tasty Festival, das 10.000 Besucher nach Böblingen lockte. Doch so groß der Netzwerk-Gedanke und damit das Connecten von Leuten auch war, so sehr driftete das Miteinander der Geschäftspartner auseinander.

Nach dem ganzen Hickhack steht Tommy nun mit neuer Seite, Motivation und vor allem ohne Altlasten da. "Ich weiß ja wie es ist von Null anzufangen", betont er. Mit Citywoo bleibe im Großen und Ganzen alles wie gehabt, nur Stuttgart wurde bewusst aus dem Namen verbannt. Und das aus gutem Grund. "Irgendwann soll Citywoo eine App für viele Städte sein." Auch grafisch fährt man eine ganz andere Schiene. "Die Seite ist um einiges frischer und attraktiver und mittlerweile auch online." Man wolle nun verschiedene, neue Bereiche langsam an die Leute heranführen. "Unter anderem werden wir bald mehr Blogger miteinbinden und stärker auf Live-Schaltungen setzen." 

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