Brutaler Vorfall in den USA. Aktuell fahndet die Polizei nach einem Mann, der eine ältere Frau ermordet und diesen Vorgang live bei Facebook gezeigt haben soll.

Chicago - Ein mutmaßlicher Mord live auf Facebook: Seit Ostersonntag hat die Polizei im Mittleren Westen der USA mit einem Großaufgebot nach einem Verdächtigen gefahndet, der einen Mann kaltblütig erschossen und die Tat in dem Netzwerk gezeigt haben soll.

 

Die Behörden rief die Öffentlichkeit zur Wachsamkeit auf: Der 37-jährige Steve Stephens sei vermutlich bewaffnet und gefährlich. In dem Video, das zwischenzeitlich auf Stephens’ Facebook-Seite zu sehen war, verlässt ein Mann von dessen Aussehen einen Wagen und geht mit einer Schusswaffe auf einen anderen Mann zu. Er hält die Waffen dann an den Kopf des Opfers und drückt ab. Der zweite Mann fällt zu Boden.

Opfer offenbar zufällig ausgewählt

Das Opfer wurde anscheinend zufällig ausgewählt, wie die Polizei in Cleveland im Bundesstaat Ohio mitteilte. Der 74-Jährige befand sich offensichtlich auf dem Heimweg von einem Osteressen, als er den Weg des Täters kreuzte.

In einem zweiten Video behauptete der Mann, insgesamt 13 Menschen getötet zu haben: „Ich arbeite an der 14, während wir reden“, sagt er. Er fahre einfach durch die Gegend und schieße auf Menschen. Weitere Taten hätten sich bislang allerdings nicht bestätigt, teilte die Polizei mit.

Stephens’ Mutter sagte dem Fernsehsender CNN, sie habe ihren Sohn am Sonntag angerufen, nachdem sie von dem Mord-Video erfahren habe. Er habe ihr gesagt, dass er Menschen erschieße, weil er „wütend auf seine Freundin“ sei.

Steve Stephens zur Fahndung ausgeschrieben

Die Polizei schrieb Stephens zur öffentlichen Fahndung aus. Der 37-Jährige sei in einem weißen Ford Fusion mit Kurzzeitkennzeichen unterwegs. Den Polizei-Angaben zufolge könnte der Verdächtige Ohio verlassen haben.

Auch die Bewohner der Nachbarstaaten Indiana, Michigan, New York und Pennsylvania wurden deshalb gewarnt. Wer ihn sehe, solle ihn nicht ansprechen, sondern per Notruf die Polizei verständigen. Polizisten gelang es zu Beginn der Fahndung, telefonischen Kontakt zu Stephens herzustellen, wie der Polizeichef von Cleveland, Calvin Williams, sagt. Sie hätten ihn vergeblich aufgefordert, sich freiwillig zu stellen.

Nach Angaben von Bürgermeister Frank Jackson versuchte die Polizei weiterhin, mit dem Verdächtigen in Kontakt zu treten: „Wir wollen ihm sagen, dass wir wissen, wer er ist und dass er letzten Endes gefasst wird.“ Facebook hatte die beiden Videos von Stephens’ Seite entfernt: „Dies ist ein entsetzliches Verbrechen, und wir erlauben diese Art von Inhalten auf Facebook nicht“, erklärte das Unternehmen.