Mini macht sich lang und geräumig. Der neue Kombi streckt sich in die Premium-Kompakt­klasse und bietet mit 360 Litern erstaunlich viel Platz im Kofferraum.

So maxi kann Mini sein. Der neue Clubman wurde nun 'erstmals an den Anforderungen der Kompaktklasse orientiert'. Soll heißen: Länge und Radstand sind nun auf 4,25 Meter respektive 2,67 Meter gestreckt, das Gepäckvolumen ist deutlich vergrößert, und die Fond-Passagiere dürfen künftig auf beiden Seiten ganz bequem durch gewöhnlich angeschlagene Türen einsteigen. Geblieben sind allein die schrulligen Split-Doors am Heck, die auf Wunsch (390 Euro) nun auch berührungslos mit einem Schwenk unter der Heckschürze aufklappen, geschlossen aber weiterhin mit breitem Mittelsteg im Rückspiegel die Sicht nach hinten behindern. Dafür öffnen sie hinter den Rücksitzen richtigen Raum, volle 360 Liter schluckt der Mini-Kombi nun. Exakt so viel wie Konzernkollege BMW 1er und kaum weniger als der Audi A3 (365 Liter). Wenn man die optional (200 Euro) im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Rücksitzlehnen komplett umklappt, werden sogar 1250 Liter daraus.

 


Das Interieur wirkt nun auch etwas hochwertiger

Das schafft nicht mal der Audi A3 Sportback (1220 Liter). Und auch auf den Rücksitzen macht der Mini jetzt ordentlich Platz. Stolze 27 Zentimeter länger und neun Zentimeter breiter als der Fünftürer sowie zehn Zentimeter mehr Radstand ergeben ein ungewöhnlich geräumiges Ambiente und bequeme Bein- und Kniefreiheit. Das Interieur wirkt nun auch etwas hochwertiger, wenngleich ebenso verspielt wie bisher, mit tellergroßem Zentraldisplay und den charakteristischen Kippschaltern darunter sowie über Kopf für diverse Funktionen wie Klimaanlage oder Panorama-Glasschiebedach (980 Euro). Neu ist ein Head-up-Display, das Geschwindigkeit, Navi-Hinweise oder Verkehrszeichen auf eine ausfahrbare Scheibe projiziert. Nicht schön, aber zweckdienlich. Wenn auch mit 600 Euro extra nicht ganz billig. Gut angelegt sind dagegen die 180 bis 280 Euro für die sogenannten Mini Driving Modes. Die Fahrprogramme 'Green', 'MID' und 'Sport' lassen sich durch einfachen Dreh an der Umrahmung der Schaltkulisse aktivieren. Spürbar werden anschließend Gasannahme, Lenkung und, falls eingebaut (500 Euro), auch die Dämpfer in aufsteigender Linie scharf gestellt.


Damit stellt sich das erhoffte Gokart-Feeling auch in der Langversion ein. Immer vorausgesetzt, man hat den richtigen Motor gewählt, von denen je drei als Diesel und Benziner angeboten werden. Topmodell auch hier der Cooper S mit 192 PS/141 kW starkem Vierzylinder-Turbo, erstmals auch mit 8-Gang-Steptronic-Automatik (1950 Euro), die den Wagen leichtfüßig durch Stadtgewusel und Kurvenparcours treibt. Noch nicht zu fahren: die neuen Dreizylindermotoren als Benziner mit 102 PS/75 kW (One) und 136 PS/100 kW (Cooper) sowie als Diesel (One D) mit 116 PS/85 kW. Daneben gibt's noch zwei weitere Vierzylinder-Diesel mit 150 PS/110 kW (Cooper D) und 190 PS/141 kW (Cooper SD), beide ebenso mit dem neuen 8-Gang-Steptronic-Getriebe bestellbar. Leider ist der Spaß wieder einmal nicht besonders günstig. Neben dem Topmodell Cooper S (27 500 Euro) startet der Mini Clubman zunächst als mittlerer Cooper (136 PS) bei 23 900 Euro. Und die Aufpreisliste ist lang und kostspielig. Neben den bereits erwähnten Einzeloptionen sowie den Komfort- und Funktionspaketen Salt (1050 Euro), Pepper (2450 Euro) und Chili (ab 4150 Euro) kosten fast alle Assistenzsysteme extra.