Johanna Baumann alias Schlogger hat als Bachelorarbeit einen Comic gezeichnet, der sich um gescheiterte Liebesbeziehungen dreht. Nun gibt es „Danach“ auch als Buch. Ein Gespräch mit ihr über sensible Männer, toughe Frauen und geniale Gehirnfürze.

Reportage: Frank Buchmeier (buc)
Stuttgart - Johanna Baumann schleppt einen großen Rucksack, eine prall gefüllte Plastiktasche und einen Laptop in die Bar am Stuttgarter Hauptbahnhof. Ihren Hals wärmt ein Palästinensertuch, die Augen umrahmt ein schwarzes Brillengestell. Die 26-Jährige ist Künstlerin und Studentin, aber keine Kunststudentin. Dennoch hat sie sich zur Akademikerin gezeichnet.
Hallo, Frau Baumann, wo kommen Sie denn mit dem schweren Gepäck her?
Von meinem Vater in Lonsee bei Ulm. Ich habe mir von ihm die zehnbändige Fantasysaga „Ein Lied von Eis und Feuer“ ausgeliehen, deswegen muss ich so viel schleppen. Nachher fahre ich heim in meine kuschlige WG nach Freiburg.

Haben Sie extra wegen unseres Interviews in Stuttgart einen Zwischenstopp eingelegt?
Eigentlich sollte ich hier heute einen Computerkurs für Senioren halten, aber der wurde kurzfristig abgesagt. Das ist blöd, weil ich mich als Studentin natürlich über jeden Verdienst freue. Jetzt nehme ich halt einen Nahverkehrszug, der viereinhalb Stunden braucht. Der ICE ist mir zu teuer.

In Ihrem Nebenerwerbsleben als Künstlerin, über das wir sprechen wollen, nennen Sie sich Schlogger. Wie kam es zu dem Namen?
Beim Rumalbern mit einer Freundin wurde aus „Das ist locker“ irgendwie „Schlogger“. Ich fand, dass diese Bedeutung zu mir passt. In Hamburg, wo ich ein Jahr lang bei einer Firma Computerspiele animiert habe, wurde ich von meinen Kollegen dann nur noch Schlogger genannt.

Seit Kurzem gibt es ein Buch von Schlogger. Wie haben Sie einen Verlag für Ihr Erstlingswerk „Danach“ gefunden?
Ich habe „Danach“ auf der Internetseite www.mycomics.de hochgeladen. Daraufhin hat sich Panini per Mail bei mir gemeldet. Das war für mich eine ziemliche Überraschung, dass sich der größte deutsche Comicverlag für „Danach“ interessiert!

Ungewöhnlich ist auch, dass „Danach“ ursprünglich Ihre Bachelorarbeit war, die Sie an der Hochschule für Medien- und Informationswesen in Offenburg abgegeben haben. Wie hat Ihr Professor regiert, als Sie ihm diese Idee vorgestellt haben?
An unserer Hochschule werden häufig Filme als Abschlussarbeit eingereicht. Mein Prof fand es nicht schlecht, dass ich ihm was anderes vorsetzen wollte. „Dann machen Sie mal“, hat er bloß gesagt.