In einer ehemaligen Schalterhalle der Sparda Bank in Stuttgart finden viermal im Jahr Hautnah-Konzerte statt. Wir waren bei Chefket dabei und können die Veranstaltung aus mehreren Gründen empfehlen.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - Angesagte Popmusik und Banken denkt man zumindest nicht als allererstes zusammen. Die Sparda Bank versucht es trotzdem und geht mit der Reihe Couchsurfer an den Start - vergangenen Freitag bereits zum sechsten Mal, mit dem Rapper Chefket.

 

"Grundsätzlich war die Frage, wie wir in der Sparda Welt ein Format platzieren können, das eine junge Zielgruppe anspricht, cool ist und nicht aufgesetzt wirkt - und das ist das Ergebnis", erklärt Dirk Pohl von der Veranstaltungsagentur Opus die Eventreihe. Opus hat das Konzept zu Couchsurfer entwickelt und organisiert auch die Jazzopen. Am Freitagabend eben mit Chefket, vor Ort hautnah und im Internet per Livestream empfangbar.

Stars zum Anfassen

Der Ablauf der Couchsurfer-Abende ist immer gleich: Zunächst nehmen die Gäste auf Sofas, Sessel und gepolsterten Paletten Platz. Bei dem meist 20-minütigen Interview, das - wo könnte es auch anders sein - auf einer Couch stattfindet und von Big-Fm-Moderatoren über die Bühne gebracht wird, lauschen sie dem jeweiligen Star.

Chefket etwa gibt einiges preis, erzählt von seinen Eltern (Rentner), von dem ersten Auftritt in seiner Heimatstadt (Heidenheim, nur ein Zuhörer) und von Stuttgart, wo er sich eigentlich gar nicht auskennt. Es wird gelacht, geklatscht und man fühlt sich wohl, in der ehemaligen Kundenhalle der Sparda-Filiale, aus der 2012 eine gemütliche Veranstaltungslocation wurde. 

"Wir präsentieren hier Künstler, die eigentlich größere Bühne bespielen und genau das ist ja auch der Anreiz für's Publikum, dass man hier in einem kleineren, persönlicheren Rahmen viel näher dran ist", so Dirk Pohl. Auch der Sparda-Chef Martin Hettich jubelt: "Hier wurde ein zusätzliches Konzept geschaffen mit der Idee, etwas Neues anzubieten, ohne dabei in Konkurrenz mit anderen Veranstaltungen zu treten." Das gelte genauso für den Quatsch Comedy Club und man freue sich, das angestrebte Engagement im kulturellen und sozialen Bereich so zentral in Stuttgart verorten zu können. 

Anderthalb Stunden glücklich

Ist das Interview dann beendet, beginnt der etwas bewegungsfreudigere Teil des Abends. Nach einer kurzen Pause steht Chefket wieder auf der Bühne, mit dem Mic in der Hand und holt alles aus sich heraus. "Einige Künstler treten beim Couchsurfer gerne auch ein bisschen akustischer auf, die meisten stellen ihr Set tatsächlich auch um und üben speziell für den Abend etwas Besonderes ein", berichtet Dirk Pohl.

Neben Chefket haben Joris, Lena Meyer-Landrut und Teesy einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Am Ende ist es immer ein Unikat: ein Abend, der so, in einer anderen Location, nie stattfinden wird", freut sich Pohl. Und auch gestern gab's ein Happy End - Chefket glücklich, Fans glücklich, Veranstalter glücklich.


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