Nach der zweiten Runde der französischen Départementswahlen ist die konservative Union für eine Volksbewegung (UMP) des Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy die große Gewinnerin. Die Rechtsbürgerlichen konnten ihren Sieg am Sonntagabend weiter ausbauen.

Paris - Die konservative Union für eine Volksbewegung (UMP) des Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy ist die große Gewinnerin der französischen Départementswahlen. Die Rechtsbürgerlichen, die an der Seite der Zentrumspartei UDI mit 29,4 Prozent der Stimmen bereits die erste Wahlrunde klar für sich entschieden hatten, konnten ihren Sieg am Sonntagabend weiter ausbauen. Laut Hochrechnungen kommen UMP und UDI auf 35,3 Prozent und dürfen hoffen, künftig in 64 bis 70 der 101 Départements des Landes den Präsidenten zu stellen. Bisher hatten die Rechtsbürgerlichen in 40 Départements das Sagen.

 

Nicolas Sarkozy, der eine Rückkehr in den Elysée-Palast anstrebt, hat damit einen wichtigen Etappensieg errungen. Der UMP-Chef selbst sprach am Sonntagabend sogar von einem „historischen Sieg“. Noch nie habe man so viele Départements erobert, sagte Sarkozy. Großer Verlierer sind die Sozialisten, die in fast drei Regierungsjahren der Wirtschaftskrise und zumal der hohen Arbeitslosigkeit nicht Herr geworden sind und die nun, wie Sarkozy unter Nicolas-Sprechchören seiner Anhänger versicherte, die Quittung für „drei Jahre des rückständigsten Sozialismus in Europa“ bekommen haben.

Auch der Front National bekommt wieder viele Stimmen

Die Genossen, die bereits am Sonntag vor acht Tagen hinter UMP und den Rechtspopulisten des Front National (FN) auf Platz drei gelandet waren, müssen laut Hochrechnungen mit 23 Prozent vorlieb nehmen. Anstatt bisher 61 wird die PS voraussichtlich nur noch 30 bis 37 Départements kontrollieren. Regierungschef Manuel Valls sprach von einem „deutlichen Rückschlag“ und bekundete seine Sorge, die Erfolge des Front National könnten „eine dauerhafte Umwälzung der politischen Landschaft“ eingeleitet haben. Der FN hat mit einer voraussichtlichen Ausbeute von 24,4 Prozent ähnlich gut abgeschnitten wie in der ersten Runde (25,2 Prozent). Die Parteichefin Marine Le Pen beglückwünschte sich und ihre Anhänger am Sonntagabend zu „einem großartigen Erfolg“, der die Grundlage sei „für die großen Erfolge von morgen“. Auch mit rund einem Viertel der Stimmen dürfte der FN künftig freilich allenfalls ein oder zwei Departements kontrollieren. Geschuldet ist das Auseinanderklaffen zwischen Stimmenausbeute und Mandaten dem Mehrheitswahlrecht.

Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag mit voraussichtlich 49 Prozent leicht unter dem Wert vom 22. März (50,1 Prozent).