Der Daimler-Chef, Dieter Zetsche, deutet eine Verlängerung seines Vorstandsvertrages an. Außerdem will er die Geschäfte in China ausbauen.

Stuttgart - Daimler-Chef Dieter Zetsche hat seine Kampfansage an die Rivalen Audi und BMW verschärft. Der Manager will die Konkurrenten schneller als zuletzt angekündigt bei Ertragskraft und Absatz überrunden. Das Ziel, Mercedes-Benz bis 2020 wieder zur Nummer eins zu machen, soll nach Möglichkeit bereits früher erreicht werden, deutete Zetsche in einem Interview der „Börsen-Zeitung“ an. „Ich bin zuversichtlich, dass wir spätestens 2020 wieder vor den Wettbewerbern liegen“, sagte er dem Blatt. Er ergänzte aber: „Ich habe natürlich den persönlichen Ehrgeiz, dass wir nicht bis 2020 brauchen, sondern schon während meiner eigenen Verantwortung deutlich nach vorn kommen.“

 

Der Vertrag des 59-Jährigen wird im Februar voraussichtlich um drei Jahre verlängert. Die Rivalen seien Mercedes nicht nur bei Absatz und Gewinn davongefahren, sondern auch in der Produktivität, räumte Zetsche in dem Interview ein. Zwar habe sein Konzern Boden gutgemacht, indem er die Zeit für den Bau eines Autos auf 40 von 60 Stunden gesenkt habe. „Wir wollen nun auf 30 Stunden kommen und die zuletzt größer gewordene Lücke wieder schließen.“ Um aufzuholen, will Zetsche vor allem das Geschäft in China auf Vordermann bringen. „Es gibt keinen Grund, warum wir in China nicht eine ähnlich starke Position erobern sollten wie in anderen Märkten, wo wir etwa gleichauf mit BMW und Audi liegen“, sagte der Manager weiter. Eine Abkühlung des Wachstums im Reich der Mitte erwartet er nicht, wo Daimler gerade seine Vertriebsgesellschaften bündelt. Davor hatte sich Daimler mit separaten Vertriebsgesellschaften für importierte Autos und die vor Ort gefertigten Fahrzeuge selbst Konkurrenz gemacht.