Daimler bekommt als Marktführer im Bereich Busse die Konjunkturkrise in Brasilien zu spüren. An diesem Donnerstag will der Konzern in Stuttgart über die Entwicklung des Omnibusgeschäfts berichten.

Stuttgart - Im Oktober findet im belgischen Kortrijk die bedeutendste Omnibusmesse Europas, die „Busworld 2015“, statt. Im Vorfeld dieser Branchenschau präsentiert Daimler an diesem Donnerstag in Stuttgart seine Messeneuheiten und berichtet über die Entwicklung des Omnibusgeschäfts. Im bisherigen Jahresverlauf lief es regional sehr unterschiedlich. Während das Geschäft in Westeuropa gut lief, hatten die Stuttgarter in Lateinamerika, und insbesondere in Brasilien, mit heftigem Gegenwind zu kämpfen. In beiden Märkten ist Daimler Marktführer bei den Bussen.

 

Insgesamt ging der weltweite Absatz der Bussparte im ersten Halbjahr um zwölf Prozent auf rund 13 000 Fahrzeuge zurück. Einem Zuwachs um acht Prozent in Westeuropa, wo die Tochter Evobus die beiden Marken Mercedes-Benz und Setra verkauft, stand dabei ein Rückgang um 25 Prozent in Lateinamerika gegenüber. Trotz dieses deutlichen Absatzrückgangs konnte der Umsatz im ersten Halbjahr mit rund 1,9 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Dies erklärt sich dadurch, dass in Westeuropa in der Regel komplett ausgestattete Busse verkauft werden, während viele Kunden in Lateinamerika nur Fahrgestelle kaufen, die von Aufbautenherstellern komplettiert werden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) der Bussparte lag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 91 Millionen Euro um zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Auch für das Gesamtjahr rechnete Daimler bei der Vorlage des Zwischenberichts mit einem deutlichen Absatz- und Gewinnrückgang. Die Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre wird damit durch die Krise in Brasilien zumindest vorerst gestoppt. Vor drei Jahren schrieb die Bussparte von Daimler noch rote Zahlen. Daraufhin startete das Unternehmen ein Sparprogramm und strich Stellen. Im vergangenen Jahr erreichte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern 197 Millionen Euro.