Um den Ausstoß von Schadstoffen zu senken, setzt der Stuttgarter Autobauer auf Partikelfilter bei Benzinmotoren. Experten werten dies als positiv.

Stuttgart - Zur Senkung des Schadstoff-Ausstoßes setzt der Autobauer Daimler nach eigenen Angaben als erster Hersteller auf Partikelfilter bei Benzinmotoren. Die bisher nur bei Diesel-Verbrennern üblichen Filter sollen in den kommenden Jahren im großen Stil und in mehreren Modellreihen eingesetzt werden, wie Daimler am Freitag in Stuttgart mitteilte. Die Kosten dafür beliefen sich auf 400 Millionen Euro. Im kleinen Stil sind solche Feinstaub-Filter bereits seit zwei Jahren in einer Variante der S-Klasse verbaut.

 

Experten werten Vorhaben als positiv

Das Vorhaben ist Teil einer Investition in Höhe von drei Milliarden Euro in Motoren, deren Schadstoff-Ausstoß nach Darstellung von Daimler deutlich niedriger ist als die ab 2017 gültigen Grenzwerte der EU. Die Prüfgesellschaft Dekra bestätigte die niedrigen Werte. Nur ein Bruchteil des Milliardenpakets für schonendere Motoren geht auf das Konto der Rückrufe wegen hoher Stickoxid-Werte, die auf Drängen des Bundesverkehrsministeriums vorgesehen sind. Laut einem Firmensprecher ist dies nur ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag.

Experten werteten das Daimler-Vorhaben für den Filter-Einbau positiv. Benziner hätten großflächig keine Partikelfilter, die gebe es nur im Dieselbereich, sagte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch Gladbach. Der Schadstoff-Ausstoß bei Benzinern sei zwar niedriger als bei Dieselmotoren, „aber es ist in der Branche ein wichtiges Thema, auch dort die Schadstoffe zu reduzieren“.