Einige Mitarbeiter der Tochtergesellschaften von Daimler machen ihrem Ärger Luft: Sie seien nicht am Rekordergebnis beteiligt gewesen.

Stuttgart - Einige Mitarbeiter von Daimler-Tochtergesellschaften machen im Internet ihrem Unmut Luft, dass sie nicht am Rekordergebnis des Konzerns beteiligt werden. „Wenn Daimler kränkelt, müssen plötzlich alle Töchter zur Genesung von Daimler beitragen. Dann sind wir wieder eine große Familie“, schreibt etwa ein Mitarbeiter der Daimler-Tochter Evobus im Daimler-Blog. Der Stuttgarter Autokonzern zahlt für 2011 eine Ergebnisbeteiligung von 4100 Euro. Diese erhalten 125 000 Tarifmitarbeiter der Daimler AG in Deutschland.

 

Bei etlichen Tochtergesellschaften, wie dem Busbauer Evobus oder der Tuningtocher AMG, gibt es eigene Regelungen zur Ergebnisbeteiligung. Ein Unternehmenssprecher begründete dies damit, dass auf diese Weise der Geschäftsentwicklung in unterschiedlichen Märkten berücksichtigt werde. Die Evobus-Mitarbeiter befürchten, dass sie leer ausgehen, weil das Geschäft mit Bussen im vergangenen Jahr schlecht lief, während der Gewinn im Geschäft mit Personenwagen und Lastwagen kräftig gestiegen ist. Umgekehrt fuhren die Mitarbeiter von Evobus in der Autokrise 2008/09 indes besser als die Beschäftigten der Daimler AG. Evobus erzielte 2008 einen Absatzrekord. Die Mitarbeiter erhielten eine Ergebnisbeteiligung von 2100 Euro und zudem einen Extrabeitrag zur Altersversorgung. Die Daimler-Mitarbeiter erhielten damals 1900 Euro. Für das Jahr 2009 gab es 657 Euro bei Evobus plus Beitrag zur Altersversorgung und 500 Euro bei Daimler. Noch besser als die Daimler-Mitarbeiter fahren in diesem Jahr die Beschäftigten der Tochter AMG, die bis zu 5300 Euro erhalten, wie zu hören ist.

Im Daimler-Blog äußert sich auch die Sprecherin des Gesamtbetriebsrats. Eine einheitliche Regelung für alle Unternehmensteile sei aus Sicht des Betriebsrates wünschenswert. Der Gesamtbetriebsrat habe den Vorstand mehrfach aufgefordert, gemeinsam über die Möglichkeiten einer konzernweiten Angleichung der Prämien nachzudenken. Bis jetzt sei der Vorstand nicht darauf eingegangen. hap/dapd