Daimler nutzt künftig die Bordelekronik in Mercedes-Lastwagen, um Versicherungstarife zu berechnen. Das gilt aber nur für Kunden.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler nutzt die moderne Bordelektronik in Mercedes-Lastwagen neuerdings auch zur Berechnung seiner Versicherungstarife. Die Idee dahinter: Die Telematik in den Lastern - mit der Speditionen etwa Streckenzeiten, Fahrereinsatz und Frachtrouten optimieren - lässt auch Rückschlüsse auf das Risiko des Versicherers zu. Konkret heißt das, dass ein Sattelschlepper mit leichter Fracht im Flachland lange nicht so gefährdet ist wie ein Schwertransporter, der regelmäßig über Bergpässe fährt.

 

Die Technik sammelt sogar Daten zur Fahrweise: Vorausschauendens Fahren mit sanftem Gasgeben und rechtzeitigem Bremsen hilft so nicht nur Sprit, sondern auch Versicherungsprämie zu sparen. Wie Daimler am Mittwoch in Stuttgart weiter mitteilte, könnten die Tarifkosten so um bis zu 60 Prozent gesenkt werden.

Rosige Aussichten für Daimlers Telematiksystem FleetBoard

Der Haken an der Sache: Das Angebot gilt nur für Kunden, die das Daimler-Telematiksystem FleetBoard schon nutzen und sich für die entsprechende Versicherung entscheiden. Ein Sprecher erklärte, dass die Abrechnung monatlich im Nachhinein erfolge - je nachdem, welche Telematikwerte dann angefallen sind. Telematik ist eine zukunftsträchtige Branche.

Daimlers Tochter Fleet Board GmbH entwickelt die Systeme für Nutzfahrzeuge. Dabei werden über das Handynetz Daten aus der Fahrerkabine heraus und in die Fahrerkabine hinein übertragen. So kann der Brummifahrer etwa spontane Aufträge aus der Zentrale über einen Bildschirm empfangen. Bei den Pkw gibt es diesen Trend so noch nicht - auch aus Gründen des Datenschutzes. Internet, Handy, Navigation und Unterhaltungssysteme verschmelzen aber auch schon in Autos zu kombinierten Systemen.