„Ein Pumps kommt niemals aus der Mode – er ist das Kleine Schwarze unter den Schuhen“, schreibt die amerikanische Schuhdesign-Expertin Linda O’Keeffe. Sie fährt fort: „Dank seiner klaren, schnörkellosen Form und seinem gemäßigt hohen Absatz ist er praktisch und elegant zugleich, dezent und klassisch konservativ. Heute werden Pumps vorwiegend von Frauen getragen, doch im frühen 16. Jahrhundert waren sie Bestandteil der Lakaienuniform – flache, leichte Slipper, die mit den Fußmuskeln gehalten werden mussten. Die Bezeichnung, die erstmals im Jahr 1555 in der Schreibung poumpe, pompe oder pumpe auftauchte, leitet sich her von dem Geräusch, das der Fuß machte, wenn man über den gebohnerten Fußboden ging.“
Pumps sind Schuhe, die nie aus der Mode kommen.dpa
Auktionshaus, hasenherzig
Aber kurios – der verlorene rechte Pumps tauchte eines Tags wieder auf, und zwar im Netz. Dort bot ihn eine Privatperson billigst bei Ebay an, warnend, eigentlich könne allein die Urbesitzerin darin laufen, und dies auch nur, falls sie den linken Schuh noch nicht entsorgt habe. Der Warnung zum Trotz stieg das Gebot sofort auf zirka 1600 Euro, doch nach zweieinhalb Minuten entfernte das Auktionshaus, welches befürchtete, einer Scherzofferte aufgesessen zu sein, den Pumps eiligst aus seinem Versteigerungsangebot.
Dass die Dame überhaupt den Schuh verlor, hatte sie einem grobbesaiteten Mann zu verdanken, dem Oppositionsführer Abbott, der just am „Australia Day“ ein Protestzelt der Aboriginies in Canberra abreißen lassen wollte. Die Ureinwohner agitieren energisch gegen jede reale oder vermeinte Ungleichbehandlung; und wenn nun genau an dem Tag, an dem erstmals weiße Siedler (1788) sich breitgemacht hatten in ihrem Land, ein Aufruf erfolgt zur Schleifung jenes Protestzelts, dann darf die Regierung sich über Rassenunruhen nicht wundern. Als Schuh des Anstoßes war der Pumps der Lady mithin, historisch betrachtet, garantiert mehr wert als lumpige 1600 Euro.