Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum wird die Sternwarte Welzheim erweitert. Unsere Fotostrecke zeigt, welche faszinierenden Beobachtungen man dort machen kann.

Welzheim - Es ist quasi eine Art vorgezogenes Geburtstagsgeschenk: Am 6. September diesen Jahres jährt sich die Eröffnung der Sternwarte Welzheim vom Herbst 1992 zum 25. Mal. Und just zum Beginn des Jubiläumsjahres wird den Langenberger Himmelsbeobachtern eine zusätzliche Kuppel beschert. Diese sei sehr willkommen, sagt der Sternwartenleiter und Astronomieprofessor Hans-Ulrich Keller. Er war zudem Gründungsdirektor des Stuttgarter Planetariums, zu dem auch die Sternwarte bei Langenberg als Außenstelle gehört. Schließlich, so sagt er, habe man bereits ein viertes Fernrohr, das bislang jedes Mal aufwendig justiert und mit Hilfe eines Motors ausgerichtet werden müsse. In einer eigenen Kuppel werde dies künftig deutlich einfacher.

 

Die Allsky-Kamera hilft dabei, Meteore aufzuspüren

Die etwa zwei Meter hohe Kuppel selbst sei ein günstiger Glücksfall. Sie stammt aus der Hinterlassenschaft eines Fotografen, hat einen Wert von rund 4000, würde neu so um die 12 000 Euro kosten und wurde der Sternwarte von privater Seite gestiftet. Nun braucht es dafür nur noch ein festes Fundament von zweieinhalb auf zweieinhalb Metern. Und dafür hat dieser Tage der Welzheimer Bauausschuss grünes Licht gegeben. Der vierten Kuppel für die Sternwarte bei Langenberg steht praktisch nichts mehr im Weg. Und gebraucht wird das weitere Fernrohr, sagt Keller: „Wir haben oft großen Andrang und in unsere Kuppeln passen nur 30 Leute.“

Bisher stehen in der West-, Süd- und Ostkuppel der Sternwarte sechs Fernrohre unterschiedlicher Art und Brennweite. Außerdem, so berichtet Hans-Ulrich Keller, verfüge man dort über eine Allsky-Kamera zur sogenannten Feuerkugelüberwachung am gesamten Firmament, die jegliches Auftauchen eines Meteors registriert und dokumentiert.

Was Sternengucker in den nächsten Monaten besonders fasziniert

Momentan sei vor allem die extrem hell am Abendhimmel stehende Venus ein interessantes Himmelsobjekt für alle Sternengucker. Und am 27. Juli dieses Jahres stehe der Mars mit einer Entfernung von nur 56 Millionen Kilometer der Erde extrem nahe. Ebenfalls am 27. Juli 2017, so ein weiterer Tipp von Keller für alle Himmelbeobachter, werde es eine totale Mondfinsternis geben, die bei klarem Wetter in ganz Mitteleuropa gut zu sehen sein dürfte. Der Jupiter sei gerade im Sternbild Jungfrau der zweithellste Planet am Sternenhimmel und werde im Frühjahr und Sommer sehr schön zu sehen sein. Und ein Schmankerl für alle Fernrohre dürften in den kommenden Wochen die Saturnringe sein.

Den eigenen Geburtstag wird man in der Sternwarte am 8. September mit einem großen Fest feiern, kündigt der Leiter der Sternwarte an, die seit gut sechs Jahren auch das Sonnenzentrum eines im Wieslauftal an der Laufenmühle startenden Planetenwegs ist. Das Programm sei noch nicht genau festgelegt. Aber auf jeden Fall werde ein großes Festzelt neben den vier Kuppeln aufgestellt.

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