Obwohl der Juni insgesamt sehr wechselhaft war und auch immer wieder kältere Wetterphasen hatte, zeichnete sich die Sommerhitze bereits im Juni in der Stadt ab.

Stuttgart - Es gibt ja Menschen, die versuchen schwierige Lebensphasen durch Hypnose, Vorstellungskraft und Entspannungsübungen zu überstehen. Vielleicht hilft es also auch, die derzeitige Hitzewelle besser zu ertragen, wenn man sich gedanklich in den Juni zurückversetzt – am besten nimmt man sich dafür den 7. Juni. Zugegeben, mit 27,3 Grad Celsius war es an diesem Tag auch sehr warm. Aber immerhin brachte ein beachtlicher Regenguss (14,2 Liter pro Quadratmeter) ein wenig Abkühlung. Eine „ordentliche Menge“ sei das gewesen, sagt Klaus Riedl vom Deutschen Wetterdienst (DWD), allerdings kein neuer Rekord: „Und zur Zeit ist ja nicht mal an eine geringe Niederschlagsmenge zu denken.“

 

Im Juni schien die Sonne insgesamt 204 Stunden

Der vergangene Monat hat das Regensoll dabei gerade so erreicht: Im Normalfall gibt es im Juni eine Niederschlagsmenge von 93,2 Litern, mit insgesamt 49,6 Liter in diesem Jahr wurden gerade mal 53,2 Prozent davon erzielt. Ziemlich durchschnittlich war die Sonnenscheindauer: Auf insgesamt 204 Stunden brachte es die Sonne im vergangenen Monat, nur sechs Stunden weniger als im langjährigen Mittel. 14,7 Stunden lang schien sie am 4. Juni, einen Tag später waren es 14,5 Sonnenstunden. Das führte dazu, dass an diesem Tag mit 32,4 Grad Celsius sogar ein neuer Hitzerekord für den Tag geknackt wurde (der bisherige stammte mit 31,7 Grad aus dem Jahr 1998).

Ein sehr wechselhafter Monat

„Insgesamt war der Juni allerdings sehr wechselhaft“, sagt Riedl. Der Monat begann mit einer sehr warmen Periode, der den Stuttgartern sogar zwei heiße Tage (über 30 Grad) bescherte. Daraufhin folgten einige kühlere Tage. „Wir hatten innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums einen Temperaturabfall von fast 15 Grad, das ist außergewöhnlich“, sagt Riedl. Am 6. Juni registrierte der DWD auf dem Schnarrenberg 30,9 Grad, am 9. Juni waren es nur noch 14,7 Grad. Eine wärmere Phase schloss sich an, in der dritten Dekade des Monats war es wieder kühler. Doch bereits ab dem 25. Juni wurde der Hochdruckeinfluss im Südwesten größer – Hoch Zoe sorgte für konstant sommerliche Temperaturen und wurde nach einer sehr schwachen und kurzen Kaltfront am 27. Juni direkt vom Hoch Annelie abgelöst, die sich seitdem hartnäckig über ganz Deutschland hält.

Kurzkritik für den Juni: Die Einstimmung auf den Sommer hat schon mal geklappt. Ein bisschen zu wechselhaft war er dann allerdings doch – mit eindeutig zu großen Temperatursprüngen.