Die Snowden-Affäre hat die Aufmerksamkeit auf die Spionage im Internet gelenkt. Doch persönliche Informationen gibt es nicht nur im Web. Wo hinterlässt Otto Normalverbraucher im Alltag überall seine Datenspuren? Ein Überblick.

Stadtentwicklung & Infrastruktur: Andreas Geldner (age)

Stuttgart - Sensible Daten erzeugt ein Verbraucher auch ganz ohne Internet – dafür reicht das gute alte Festnetztelefon. Jede Telekommunikationsfirma muss in Deutschland beispielsweise Schnittstellen offenhalten, über die staatliche Stellen etwa zur Verbrechensbekämpfung Gespräche abhören können. Auch der Streit um die so genannte Vorratsdatenspeicherung hat sich in Deutschland zunächst an Telefondaten entzündet. 2010 scheiterte vor dem Bundesverfassungsgericht ein noch von der Großen Koalition von Union und SPD verabschiedetes Gesetz, das die Telekommunikationsanbieter verpflichten sollte, dass Verbindungsdaten für mehrere Monate pauschal gespeichert werden. Bis heute ist kein neues Gesetz zustande gekommen – obwohl die EU in einer Verordnung schon 2006 alle Mitgliedsstaaten zu solchen Regelungen verpflichtet hat. In Ländern wie Großbritannien werden solche Daten bis zu einem Jahr gespeichert.

 

Doch einige Telefongesellschaften lassen sich sowieso Zeit, bevor sie ihre Abrechnungsdaten löschen. Laut einer Untersuchung der Bundesnetzagentur aus dem Jahr 2011 warten einige Firmen damit bis zu sieben Monate. Wer es etwas anonymer möchte, nutzt so genannte Flatrates – dort braucht man zur Abrechnung keine individuellen Verbindungsdaten. Die Deutsche Telekom setzt aber Überwachungsprogramme ein, die das Telefonverhalten analysieren, angeblich um „Missbräuche“ zu verhindern.