Das Schaltwerk am Dattelweg in Riedenberg wird zurzeit für eine Million Euro erneuert, die Baustelle wird bis Juni 2017 gehen.

Riedenberg - Um die Stromversorgung müssen sich die Menschen in Riedenberg in den kommenden Jahrzehnten keine Sorgen machen. Am Dattelweg wird von der Stuttgart Netze GmbH das Schaltwerk erneuert. Es nimmt den Strom aus den Umspannwerken in Degerloch und Birkach auf und verteilt diesen weiter. Die Erneuerung kostet rund eine Million Euro.

 

Ende September haben die Bauarbeiten am Dattelweg beim Kinderhaus Heuschrecken angefangen. Dort stand bis vor einiger Zeit neben dem alten Schaltwerk noch ein stillgelegter Wasserbehälter der Netze BW, die sich in Stuttgart auch um die Wasserversorgung kümmert. Dieser Behälter wurde entfernt. So wurde Platz für das neue Schaltwerk geschaffen.

Häuschen wurde fertig angeliefert

„Der Wasserbehälter war an das Schaltwerk dran gebaut“, erklärt Daniel Mayer vom Anlagenmanagement der Stuttgart Netze. So sei das Gebäude mit der Zeit beschädigt worden. „Die baulichen Bedingungen und das Alter der Anlage haben für eine Erneuerung gesprochen“, sagt Mayer. Daher habe die Stuttgart Netze beschlossen, nach dem Abbau des stillgelegten Behälters das alte Schaltwerk durch ein neues zu ersetzen. Dieses wurde in der vergangenen Woche geliefert und soll nach Angaben von Mayer die Gegend nun mindestens 50 Jahre lang mit Strom versorgen.

Bereits fertig gebaut und eingerichtet wurde das neun Meter lange und 3,5 Meter breite Häuschen auf einem Schwertransporter angeliefert. Dreißig Meter hoch war der Kran, der das 54 Tonnen schwere Gebäude angehoben und an seinen neuen Standort bugsiert hat. Gut 100 Tonnen Gewicht mussten vorher auf das Kranfahrzeug gepackt werden, damit das Gebäude angehoben werden konnte, ohne dass der Kran kippte.

Von der Ankunft bis zum Einbau auf der vorbereiteten Fläche dauerte es relativ lange. Die Kinder im benachbarten Kindergarten mussten sich zwei Stunden lang gedulden, bis sie sehen durften, wie das Schaltwerk in der Luft schwebte.

Baustelle bis Juni 2017

Nun stehen das neue und das alte nebeneinander. Bisher ist immer noch das alte Schaltwerk in Betrieb. „Es funktioniert einwandfrei“, sagt Mayer. „Das Innere des Gebäudes ist eigentlich so aufgebaut wie ein Umspannwerk, nur die Transformatoren fehlen“, erklärt er.

Während in einem Umspannwerk der ankommende Strom herunter transformiert wird, kommt der Strom im Schaltwerk mit zehn Kilovolt an und verlässt es auch auf Mittelspannung wieder. In Volt wird die elektrische Spannung angegeben, also wie viel Energie in den einzelnen Ladungsträgern steckt. „Das ist ein reines Mittelspannungsprojekt, deshalb sind wir dafür zuständig und nicht die Netze BW“, erklärt Mayer. Die Netze BW kümmere sich nämlich um Hochspannung.

Die Baustelle wird voraussichtlich noch bis Juni 2017 bestehen. Bis zum kommenden Frühjahr soll es nach den Worten von Mayer dauern. Dann läuft die Technik im neuen Schaltwerk, und die Kabel sind verlegt. Nach der Inbetriebnahme des neuen Werks wird das alte Gebäude abgerissen.