Wissen/Gesundheit: Werner Ludwig (lud)
Statt der „Imperialistenbrause“ Coca Cola trank man in der DDR Vita-Vola. Foto: dpa

Bei aller Kritik am kapitalistischen System wollten die DDR-Oberen dem Westen auch bei der Versorgung der Bevölkerung mit alkoholfreien Erfrischungsgetränken nicht nachstehen. Gemäß den Vorgaben des zweiten Fünfjahresplans beauftragte das Ministerium für Lebensmittelindustrie daher die Chemische Fabrik Miltitz mit der Entwicklung eines Cola-Getränkes, welches der Coca-Cola aus Nordamerika – unter westlichen Kapitalismuskritikern auch Imperialistenbrause genannt – entsprechen sollte Geplant, getan: von 1958 an stand die Vita-Cola in den Konsum-Regalen. Die Nachfrage war so groß, dass die DDR-Pharmaindustrie die Produktion der wichtigen Zutat Ascorbinsäure – vulgo: Vitamin C – massiv ausweiten musste. Und so wie in den USA auf die Coca-Cola später die Konkurrenzmarke Pepsi-Cola folgte, brachten die ostdeutschen Getränkehersteller 1967 die Club-Cola auf den Markt, die sich geschmacklich stärker am westlichen Vorbild orientieren sollte. Im Gegensatz zum Trabbi haben die beiden großen DDR-Colamarken die Wende überlebt und werden auch heute noch produziert, wobei die meisten Kunden in den neuen Ländern sitzen. Nach Herstellerangaben liegt die Vita-Cola im Marktsegment der Colagetränke in Ostdeutschland immer noch auf Platz zwei – hinter Coca-Cola und vor dem zweiten US-Konkurrenten Pepsi.