Junge Leute streben als gewählte Vertreter ihrer Altersgruppe eine neue Debatte über ein strittiges Thema an. Man sollte sie nicht zurückweisen.

Gerlingen - B esuche bei Jugendlichen in den Partnerstädten, eine Halloween-Aktion für Kinder, Rennen auf der Radbahn. Solche Aktivitäten gehören mehr oder weniger zum normalen Geschäft eines Jugendgemeinderats – wenn er so aktiv ist wie derjenige in Gerlingen. Für dieses Engagement wird den 18 Jugendlichen regelmäßig Lob gezollt. Nun mischen sie sich in die große Kommunalpolitik ein – und das mit einem Thema, das in der Vergangenheit mehrfach behandelt und stets abschlägig beschieden wurde. Das ist mutig und verdient großen Respekt.

 

Der Jugendgemeinderat will zusammen mit den Jungen Gerlingern beantragen, Hintergrundinformationen zu bieten zu den vier Offizieren des Ersten Weltkriegs, nach denen in der Stadt vier Straßen benannt sind. Dass dies mithilfe moderner digitaler Kommunikation geschehen soll, spricht dafür, dass sich die Jugendgemeinderäte schon ernsthaft Gedanken bis ins Detail gemacht haben.

Den Jugendräten ist zu wünschen, dass die früheren Gegner der Zusatzschilder im Gemeinderat sich nun etwas entgegenkommender zeigen und mit sich reden lassen. Vielleicht sagt auch einmal ein Bewohner der Richthofen- oder Immelmannstraße, ob er es gut findet, in der so benannten Straße daheim zu sein. Das Beste aber wäre, dieses strittige Thema ein für allemal zu beenden – und die Straßen umzubenennen. Dann braucht es auch keinen Kompromiss in Form wie auch immer gearteter Tafeln.