Nach zweieinhalb Jahren Vorarbeiten stellen die Verkehrsplaner stellen ihre Vorschläge für den Verkehrsfluss in Schorndorf zur Debatte.

Schorndorf - Wenig Staus in einer Stadt, ein gutes Miteinander von Autofahrern, Radlern und Fußgängern – das ist das Ziel von Verkehrsentwicklungsplänen, die Städte anfertigen lassen. Rund zweieinhalb Jahre hat es nun gedauert, bis zwei von der Stadt Schorndorf beauftragte Planungsbüros ihre Vorschläge präsentieren, wie der Verkehr in der Daimlerstadt besser laufen könnte. Am Donnerstag, 22. Juni, wird der Gemeinderat über die Empfehlungen abstimmen. 125 000 Euro hat man sich die Untersuchung kosten lassen.

 

Große Änderungen am daimlerstädtischen Straßensystem sind jedoch nicht zu erwarten– das hat die Vorstellung der Ergebnisse im technischen Aussschuss jetzt gezeigt. Mehr Dissens kündigt sich für die Juli-Sitzung des Gemeinderats an, wenn es um Einführung von mehr Tempo 30 im Zuge des Lärmaktionsplans geht. Besonders Teile der CDU und der FDP/Freie Wähler haben dazu ihr Missfallen geäußert.

„Analytisch betrachtet“ läuft alles gut

Die Verkehrsplaner haben lobende Worte für das Schorndorfer Verkehrssystem übrig. „Analytisch betrachtet“ fließe der Verkehr gut entlang der Hauptverkehrsstraßen, die Parkhäuser seien überwiegend günstig platziert, die Innenstadt zu Fuß gut erreichbar und autoarm organisiert. Probleme lägen allenfalls in der Abwicklung des Fußgänger- und Radverkehrs sowie in der Mobilitätsvernetzung, also im Umstieg zwischen Verkehrsmitteln.

Was die Planer vorschlagen, sei gemeinsam mit dem Rathaus auf die „effektivsten, sinnvollsten und umsetzbarsten“ Maßnahmen festgelegt worden. Dazu zählt unter anderem ein neuer Park & Ride Parkplatz am S-Bahn-Haltepunkt Weiler – allerdings auf der nördlichen Seite im Gebiet Sündle, wo sich bisher vorwiegend landwirtschaftliche Grundstücke befinden. Eine Stichstraße soll diese Parkplätze von der B 29 aus zugänglich machen und damit den Teilort Weiler entlasten, der laut dem Planern ein „Durchgangsverkehrsproblem“ hat. Kritiker sprechen indes von einer „Nordumgehung light“ des Stadtteils.

Für das restliche Stadtgebiet sehen die Planer kein Durchfahrtsproblem, regelmäßige Staus, die sich etwas in der Berufsverkehrszeiten um den Reinhold-Maier-Kreisverkehr bilden, kommen im Gutachten nicht zur Sprache. Auch einer Weiterführung der Straße Hammerschlag zur Bahnüberführung an der Grenze zu Urbach lehnen die Planer ab. Das entlaste zwar die zu manchen Zeiten verstopfte Gmünder Straße, habe darüber hinaus jedoch nur eine „geringe Wirkung“.

Bypass für den Tuscaloosa-Kreisverkehr

Mehr Wirkung dürfte ein Bypass haben, den die Planer für die Planer für den Tuscaloosa-Kreisverkehr an der B 29-Ausfahrt Schordorf West vorschlagen. Er soll das Einordnen aus Richtung der Bundesstraße vereinfachen und den „Verflechtungsbereich optimieren“.

Debatten sind über die Grabenstraße zu erwarten, wo sich das Schorndorfer Berufschulzentrum befindet und wo daher viele Fußgänger unterwegs sind. Diese Straße nördlich des Bahnhofs solle „fester Bestandteil des Schorndorfer Hauptverkehrsstraßennetzes“ werden, heißt es im Bericht. Man wolle damit die Rosenstraße südlich des Bahnhofs zu entlasten.