Der Streit zwischen der Bahn und dem Hersteller Bombardier über den neuen S-Bahn-Typ ET 430 eskaliert. Der Konzern will beim Kauf weiterer zehn Züge für die Region Stuttgart keine Herstellerhaftung für die umstrittenen Schiebetritte übernehmen.

Stuttgart - Der Streit zwischen der Bahn und dem Hersteller Bombardier über den neuen S-Bahn-Typ ET 430 spitzt sich zu: Wie berichtet, hat die Bahn den Konzern aufgefordert, ein „akzeptables Angebot“ für den Kauf von weiteren zehn Zügen vorzulegen. Diese werden benötigt, um das Angebot auszubauen und Reserven zu haben. Falls Bombardier nicht bis zum 23. Oktober einlenke, dann scheitere der Kauf, droht die Bahn.

 

Die bisher hinter den Kulissen geführten Verhandlungen verliefen vor allem wegen des umstrittenen Schiebetritts bei den neuen S-Bahnen nicht konfliktfrei. Bei den schon vor Jahren bestellten und zum größten Teil inzwischen in der Region eingesetzten 87 Bahnen wurden die Schiebetritte, die den Spalt zwischen Tür und Bahnsteigkante überbrücken sollen, wegen gravierender technischer Mängel deaktiviert.

Bombardier ist vertraglich in der Pflicht, alle ausgelieferten S-Bahnen mit einwandfreien Schiebetritten nachzurüsten. Bei dem vorgesehenen Kauf von zehn weiteren ET 430 für rund 80 Millionen Euro will der Konzern zum Ärger von Bahn und Verband Region Stuttgart (VRS) allerdings von seiner Herstellerverantwortung nichts mehr wissen. Diese Haltung bezeichnet die Bahn als „nicht akzeptabel“.