Seine ganz eigene Jahreszeit hat der Stadtbezirk vor zwei Jahren eingeführt. Nun ist es wieder so weit: Beim Degerlocher Sommer kann gestaunt, geschaut und geshoppt werden.

Degerloch - Mit zehn Stunden wird der Degerlocher Sommer zwar deutlich kürzer als der andernorts – dem Programm nach wird er allerdings ziemlich intensiv. Am Sonntag, 3. Juli, gehen nämlich nicht nur die Rennfahrer mit ihren heißen Kisten/BobbyCars erstmals an den Start.

 

Für die Zeit zwischen 12 und 22 Uhr haben sich die Veranstalter – also die Werbegemeinschaft Degerloch, der Gewerbe- und Handelsverein Degerloch und das Handwerk Degerloch – noch weitere Beschäftigungsmöglichkeiten einfallen lassen. Wobei die stündliche Motorrad-Show des MSC Schorndorf vermutlich nicht weniger adrenalingeladen wird als das Bobby-Car-Rennen. Etwas ruhiger geht es da wohl beim Start des Heißluftballons der Ballonfreunde Stuttgart um 17 Uhr zu. Mit Luft hat auch die Attraktion mit der Nummer 45 zu tun: Beim Naturgut an der Löwenstraße soll es eine Hüpfburg geben. Gehüpft werden darf auch an der Ecke Epple-/Felix-Dahn-Straße, wo ein Trampolin stehen wird. Die Luft zum Klingen bringen dann abends zwei Bands: Von 17 bis 19 Uhr spielt Lacoustique, von 20 bis 22 Uhr Tony Fazio mit seiner Band.

Cocktails, Crêpes und Co.

Von sommerlicher Luft und Liebe zum Bezirk leben muss aber keiner: Bei dem Fest auf dem Marktplatz, das wie der Ballon von 17 Uhr an steigt, gibt es auch Bewirtung. Außerdem können sich die Degerlocher Sommerfrischler die Epplestraße hoch- und runteressen und die Große Falterstraße entlang speisen: Die Bäckereien Treiber und Schrade haben geöffnet, und verschiedene Stände bieten warmes und kaltes Essen von Crêpes über Maultaschen bis Eis an. Getränke gibt es beispielsweise an der Cocktailbar oder beim Getränkewagen der Werbegemeinschaft, die an der Großen Falterstraße aufgestellt werden.

Diese Information ist vor allem für die Herren nicht unwichtig, denn damit können sie sich die Zeit verkürzen, bis ihre Frauen vom Bummeln durch die an diesem Tag geöffneten Geschäfte zurück sind. Das ist übrigens kein Klischee, sondern pure Empirie: Beim Degerlocher Late-Night-Shopping im November ließ sich eine klare Geschlechtertrennung ausmachen, die ziemlich genau an den Türschwellen der Läden verlief. An selbigen soll es allerdings auch einiges zu sehen geben, nämlich eine Leistungsschau der örtlichen Handwerker.

Zum Hintergrund des Degerlocher Sommers

Die bezirkseigene Jahreszeit hat die Werbegemeinschaft vor zwei Jahren eingeführt – aus der Not heraus: Nachdem die Wengerter ihr Schimmelhüttenfest damals aufgrund der städtischen Brandschutzauflagen absagen mussten und es beim Maimarkt an der Bewirtung hakte und allzu oft am Wetter, wurden die beiden Feste vereint zum Degerlocher Sommer. Im vergangenen Jahr wurde dann an seiner statt im August das Marktplatzfest begangen.

Bei seiner Premiere 2014 verteilte der Degerlocher Sommer sich außerdem noch auf einen Samstag und einen Sonntag. „Viele Händler haben sich einen zweiten verkaufsoffenen Sonntag gewünscht, da haben wir gesagt: ,Okay, wir legen alles auf einen Tag und machen einfach ein Riesenfest draus’“, sagt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Degerloch, Sandra Herter. Und noch etwas ist anders als vor zwei Jahren: „Damals haben wir ja den Wengertern sozusagen Asyl gewährt. Dieses Mal haben wir die Bewirtung anders aufgezogen, und es wird Foodtrucks geben“, erklärt Herter.

Seit Januar laufen die Vorbereitungen für den 3. Juli. „Wir haben uns wahnsinnig viel Mühe gegeben“, sagt Herter und verweist auf 44 Stände und 22 offene Geschäfte, für die die Inhaber Personal organisieren müssen. Bleibt zu hoffen, dass das Wetter sommerlicher wird als vor zwei Jahren.