Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert zum Tag der Arbeit mehr soziale Gerechtigkeit. Es gelte, wichtige soziale Errungenschaften zu verteidigen.

Waiblingen - Wir sind viele, wir sind eins!“ Von diesem Motto der Demonstration zum 1. Mai mit anschließender Kundgebung auf dem Marktplatz in Waiblingen soll laut DGB ein Zeichen der Solidarität und der Geschlossenheit ausgehen. „Wir als Gewerkschaft werden heute mehr gebraucht denn je“, stellt Bernhard Löffler fest, der Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbunds Nordwürttemberg. „Wir haben in den letzten Jahren große soziale Errungenschaften, wie den finanziell abgesicherten Ruhestand oder die solidarisch finanzierten Krankenkassen, hart erkämpft und müssen sie tagtäglich verteidigen.“

 

Für eine solidarische Gesellschaft

Dabei stellen die Maikundgebungen in diesem Jahr bundesweit vor allem die Einigkeit und die Solidarität in den Fokus. „Wir kämpfen mit und für die Beschäftigten, Junge und Alte, Frauen und Männer, Migrantinnen und Migranten, Erwerbslose, Rentnerinnen und Rentner“, unterstreicht Peter Schadt, der DGB-Gewerkschaftssekretär der Region Nordwürttemberg. „Sie alle kämpfen zusammen für mehr soziale Gerechtigkeit und stehen für eine Gesellschaft, die die Würde der Menschen auch in der Arbeitswelt respektiert und schützt.“

Der DGB fordert neben einem Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung, ein Steuerkonzept, das Arbeitnehmer entlastet und Vermögende belastet sowie eine gerechte Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. „Es kann nicht sein, dass die Arbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung seit Jahren eingefroren sind“, beteuert Bernhard Löffler, „wir fordern eine Rückkehr zur Beitragsparität.“

Kurswechsel in der Rentenpolitik

Ein weiteres Thema bei den Veranstaltungen zum 1. Mai wird die Rentenpolitik sein. Hier fordert der DGB einen klaren Kurswechsel hin zu einer starken gesetzlichen Rente. Die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent sei dabei nur „ein erster Schritt“, so Bernhard Löffler. Langfristig müsse man das Niveau auf 50 Prozent anheben. Der Demonstrationszug zum Tag der Arbeit startet am Montag um 10.30 Uhr am Stihl-Werk in der Stuttgarter Straße in Waiblingen. Gegen 11.30 Uhr beginnt die Kundgebung auf dem Waiblinger Marktplatz mit dem Hauptredner Thomas Händel, der als Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender des Ausschusses für Beschäftigung und Soziales in Brüssel über eine „Gesellschaft ohne Angst“ sprechen wird. „Die Anforderungen haben sich in den letzten Jahrzehnten zwar verändert“, sagt Bernhard Löffler, „unser Ziel, für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen, ist aber geblieben.“