Gegner des Projekts S21 haben Straßen blockiert und versucht, die Baustelle zu stürmen.

Stuttgart-Mitte: Rund 2500 Gegner des Bauprojekts Stuttgart 21 haben sich laut Polizei am Samstag zu einer Kundgebung auf dem Schlossplatz mit anschließendem Demo-Zug zum Stuttgarter Hauptbahnhof versammelt. Nach der Kundgebung auf dem Schlossplatz marschierten die Demonstranten kurz vor 16 Uhr über die Planie zum Charlottenplatz sowie über die Konrad-Adenauer-Straße zum Gebhard-Müller-Platz. Doch statt weiter zum Bahnhof zu gehen, verharrten die Gegner des Bahnprojekts am Gebhard-Müller-Platz. Zahlreiche Demonstranten drängten gegen die Absperrungen an der Grünfläche Schillerstrasse/Gebhard-Müller-Platz, so dass die Polizei ihre Kräfte dort verstärken musste um zu verhindern, dass Demonstranten in den Park strömten.

 

Wie die Polizei berichtet, heizte sich die Stimmung unter den Demonstranten zunehmend auf und wurde aggressiv. Lautsprecherdurchsagen der Beamten mit der Aufforderung, den Platz zu verlassen, wurden ignoriert und von der Menge lautstark übertönt. Die Fahrbahnen waren stundenlang blockiert. Auch der Versammlungsleiter, der zur Auflösung der Demo aufforderte, kam nicht durch. Nur vereinzelt kamen Teilnehmer seiner Aufforderung nach. Die meisten blieben davon unbeeindruckt im Bereich der Grünfläche und des Einmündungsbereichs Schiller-/Willy-Brand-Straße stehen und skandierten gegen die Polizei: "Haut ab! Haut ab!"

An der Absperrung kam es beim Zurückdrängen der Menschen zu kleineren Rangeleien mit den Einsatzkräften. Ein Demonstrant versuchte, über das Gitter zu gelangen und wurde daran gehindert. Schließlich schlossen sich mehrere hundert Aktivisten ab 17.15 Uhr zu einem Zug zusammen und begannen die Fahrbahnen der Kreuzung Gebhard-Müller-Platz komplett zu blockieren.

Auto wohl in Demonstranten gefahren

Gegen 17.45 Uhr setzte sich ein weiterer Zug von Projektgegnern, angeführt von einer Gruppe Trommlern, in Richtung Planetarium in Bewegung. Die ebenfalls nicht genehmigte Aktion stoppte die Polizei in der Willy-Brandt-Straße. Zur gleichen Zeit wurden rund 50 Gegner, die den Einmündungsbereich der Schiller-/ Willy-Brandt-Straße blockierten und diese nicht freimachen wollten, von Polizeikräften zunächst in die Schillerstraße abgewiesen. Sie entfernten sich von dort nicht freiwillig und wurden von den Beamten über die Schillerstrasse zur Kreuzung mit der Straße Am Schlossgarten zurückgedrängt. Unter Androhung von Strafmaßnahmen traten die Demonstranten schließlich den Rückzug an.

Indes geht die Polizei einer Anschuldigung von S-21-Gegnern nach, die behaupten, dass ein Autofahrer am Wagenburgtunnel in eine Menge von Projektgegnern gerast sei. Die Polizei prüft ermittelnde Schritte. Sein Auto ist durch Fußtritte beschädigt worden, für die eine Projektgegnerin verantwortlich gemacht wird. Am Fahrzeug ist ein Sachschaden von mehreren Hundert Euro entstanden, teilt die Polizei mit.

Gegen 19.05 Uhr traten wiederum vermutlich S-21-Aktivisten am Charlottenplatz auf die Fahrbahn, um den Verkehr zu behindern. Die Aktion war vorm Eintreffen der Polizei wieder beendet.

Ab 19.30 Uhr hatte sich laut Polizei die Situation in der Stadt beruhigt und sämtliche Straßen konnten wieder freigegeben werden.