An der Gablenberger Hauptstraße ist mit dem Abriss der Gebäude auf dem Areal der Petruskirchengemeinde begonnen worden. Die Entwürfe für Neubauten sind im Bezirksbeirat zum Teil auf Kritik gestoßen.

S-Ost - Darauf haben die Gablenberger und viele andere, die jeden Tag auf der Gablenberger Hauptstraße unterwegs sind, seit Jahren gewartet: Auf dem Grundstück der evangelischen Petruskirchengemeinde wird endlich mit den Abrissarbeiten begonnen. Damit startet die Umgestaltung eines Abschnitts der Einkaufsstraße, der für Passanten und auch die Geschäftsleuten des Stadtteils seit Langem ein Ärgernis war. Das Siedlungswerk Stuttgart wird auf dem Areal rund zehn Millionen Euro in Neubauten investieren.

 

Vertreter des Siedlungswerks stellten die in den vergangenen Monaten immer wieder überarbeiteten Pläne für die Bebauung des rund 2700 Quadratmeter großen Grundstücks am Mittwoch im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost vor. Geplant sind zwei Gebäude, die unterirdisch durch eine Tiefgarage miteinander verbunden sein werden. Parallel zur Hauptstraße soll ein großes Gebäude mit dem neuen Gemeindezentrum der evangelischen Petrusgemeinde, einem zweigruppigen Kindergarten mit Freibereich, einem Ladengeschäft und 13 weitgehend barrierefreien Wohnungen entstehen. Der zweite Neubau im hinteren Bereich des Grundstücks ist als reines Wohngebäude geplant. Vorgesehen sind acht Eigentumswohnungen mit zwei bis fünf Zimmern und einer Wohnfläche von 50 bis 115 Quadratmetern. Die Tiefgarage wird 37 Stellplätze bieten, außerdem sind an der Hauptstraße weitere sieben oberirdische Stellplätze geplant, von denen vier öffentlich genutzt werden können.

Fertigstellung Ende 2015

Die bestehenden Gebäude auf dem Grundstück, das das Siedlungswerk kaufen will, werden zurzeit für den Abriss vorbereitet. Bis Ende April soll von ihnen nichts mehr zu sehen sein, im Mai könnte dann mit dem Neubau begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2015 geplant.

Im Bezirksbeirat stieß der Entwurf für die Neubauten, für die es bereits eine Baugenehmigung gibt, auf Kritik. Die Vertreter von SPD und Grünen störten sich vor allem an den dann zwei nebeneinander liegenden Tiefgaragen-Zufahrten an der Hauptstraße. Das Gebäude auf dem Nachbargrundstück hat bereits eine Tiefgarage mit eigener Zufahrt, ursprünglich war geplant gewesen, diese auch für die neue Tiefgarage zu nutzen. Das hat allerdings das Liegenschaftsamt der Stadt, der das Nachbargrundstück gehört, abgelehnt. Das Amt befürchte eine mögliche Wertminderung des Grundstücks durch eine dann festgeschriebene Mitbenutzung der Zufahrt, hieß es im Bezirksbeirat.

Stellplatzvorgaben der Stadt in Frage gestellt

Diskutiert wurde auch über die sieben oberirdischen Stellplätze auf dem eigentlich einmal als platzähnliche Fläche vorgesehenen Bereich vor dem künftigen Ladengeschäft direkt an der Hauptstraße. Nach den Vorgaben des Amts für öffentliche Ordnung muss das Siedlungswerk für das Neubauprojekt, zu dem auch ein Gemeindesaal gehört, insgesamt 41 Stellplätze nachweisen. Da in die Tiefgarage nur 37 Fahrzeuge passen, waren die Planer gezwungen, die Stellplätze an der Straße, von denen vier öffentlich genutzt werden können, vorzusehen. Ein Vertreter des Siedlungswerks stellte in dem Zusammenhang die Frage, ob diese Stellplatzvorgaben für Projekte im Zentrum einer Großstadt wie Stuttgart noch zeitgemäß seien.

Die bisher an dieser Stelle platzierten Altglascontainer wird es dort künftig nicht mehr geben. Der zum jetzigen Zeitpunkt zum Teil noch sehr schmale Gehweg wird auf 2,20 Meter verbreitert.